Ein Miteinander von verschiedenen Generationen, unterschiedlichen Herkunftsländern und kulturellem Hintergrund ist möglich – das hat der Familientag im Gemeindezentrum am Jakobsplatz eindrucksvoll deutlich gemacht.
Zum Gelingen beigetragen hat dabei die Kooperation mehrerer Einrichtungen: Das Jugendzentrum der IKG gehörte ebenso zu den Organisationen wie die Sozialabteilung. Einen wesentlichen Beitrag leistete auch das Familienzentrum »Mishpacha« der Europäischen Janusz Korczak Akademie. Für diesen ganz besonderen Tag der Münchner Gemeinschaft hatte Präsidentin Charlotte Knobloch engagiert und gerne die Schirmherrschaft übernommen.
Programm Knobloch zeigte sich begeistert darüber, dass von künstlerischen Aktivitäten über Sport bis hin zu Spiel und Spaß für jeden etwas im Programm mit dabei war: »Solche Tage sind wichtig für das Gemeindeleben und unser Miteinander«, sagte sie. »Ich freue mich immer, wenn ich sehe und spüre, dass das Leben in diesen Räumlichkeiten hier am Jakobsplatz pulsiert. Das ist der Sinn dieser wunderschönen Gebäude. Sie müssen lebendig sein.«
Den Anfang des Sommer-Familientags machte ein Get-together mit israelischen Volkstänzen, das Olga Dimova betreute. Melodien und Rhythmen brachten schnell alle Generationen in die richtige Stimmung für das gemeinsame Feiern.
Wichtige Stationen, verteilt über die einzelnen Abteilungen im Gemeindezentrum, waren die zahlreichen Workshops. Beim Malen unter dem Motto »Mein großer Traum ist ...« waren die Kinder so konzentriert auf ihre jeweiligen Ideen, dass sie sich durch nichts ablenken ließen.
Kreativität Mit nicht minderem Eifer waren sie auch in der Kreativ-Werkstatt »Sommerschmuck selbst gemacht« bei der Sache. Hier war die Begeisterung dann besonders ansteckend. »Schau doch mal, wie schön sich die Farben der Steine zusammenfügen«, meinte eine der Mütter. Prompt waren dann schnell auch einige Frauen an den Basteltischen und zogen nach einger Zeit mit zu ihrem Outfit passenden bunten Armbändern oder Glascolliers weiter. Kreativität bewiesen vor allem Kinder beim Workshop »Kunstwerke aus Mosaik« und beim Anfertigen von Masken, die zum Teil an die großen venezianischen Vorbilder erinnerten.
So manche Mutter machte sich auf den Weg in die Küche des Jugendzentrums, teilweise auch begleitet von den Kindern. Hier ging es um »Die richtige Ernährung für Groß und Klein.«
Dass für dieses Thema nicht nur Interesse bestand, sondern bereits viel Vorwissen vorhanden war, zeigte der Ablauf des Workshops: Nicht nur die Ernährungsberaterin musste sprechen – es entwickelte sich ein anregender Gedankenaustausch. Selbst die Kinder sagten, dass gesundes Essen auch lecker schmecken könne.
Respekt Solches Engagement von Kindern und Jugendlichen, das sich an diesem Tag in vielen Details zeigte, kann sich auf viele Gebiete erstrecken. Darauf hatte Charlotte Knobloch bereits in ihrer Begrüßungsrede verwiesen: »Um das Interesse der Kinder und Jugendlichen zu wecken und zu erhalten, ist es aber auch wichtig, dass sie spüren, wie ernst wir sie, ihre Sorgen und ihre Wünsche nehmen.«
Ihr Ziel dabei ist die Gründung eines Kinderparlaments in der Gemeinde: »Ich weiß, das die jungen Menschen sich dies wünschen – eben weil sie Interesse haben und weil sie ein Recht darauf haben, mitreden und mitentscheiden zu dürfen. Mitsprache und Interessenvertretung sind sehr wichtige Errungenschaften unserer Demokratie, die wir auch hier in der Gemeinde leben sollten. Ich bin sehr gespannt auf die Anregungen der Jungen, die uns Älteren oft viel voraus haben.«
Großgeschrieben wurden an diesem Sommertag aber auch Spiel und Sport: Tischtennisplatten und Kicker waren stets besetzt. Viele Besucher aller Altersgruppen trafen sich – begleitet von den Ratschlägen und Tipps erfahrener Trainer – an den stark frequentierten Schachtischen und trainierten ihr strategisches Denken.
Zukunft Kein Wunder, dass Charlotte Knobloch angesichts dieses rundum gelungenen Familientags ein positives Fazit zog: »Die jungen Menschen sind die Zukunft! Und heute bin ich glücklich, weil mir dieser Tag das Gefühl gibt, dass wir allen Grund haben, sehr hoffnungsvoll in die Zukunft zu blicken.« Ihr sei es wichtig, dass Kinder und Jugendliche gerne in die Gemeinde kommen und dort eine religiöse Heimat finden. »Ich wünsche mir«, so Knobloch, »dass es uns gelingt, die nächsten Generationen fest in der Religion, in unseren Traditionen und im Gemeindeleben zu verwurzeln.«