Die Stadt Erfurt kann mit ihren Zeugnissen jüdischen Lebens vor allem bei Touristen punkten. Besondere Attraktionen sind das Museum Alte Synagoge Erfurt, das Gelände um den alten jüdischen Friedhof, die kleine Synagoge, die Mikwe sowie die vier »DenkNadeln«. Jetzt will sie testen, wie viel Wissen über Jüdisches gerade bei Schülern, die sich in den Klassenstufen 9 und 11 im Unterricht mit dem antijüdischen Rassismus beschäftigen, in Erinnerung bleibt.
Im Anschluss an Museumsbesuch oder Stadtrundgang kann sich demnächst jeder selbst testen, auch die Erwachsenen. Ein »gesteuerter« Zufallsgenerator sucht die Fragen aus. Der Spieler beantwortet sie direkt am Computer und bekommt sofort den Hinweis, ob die Antwort richtig oder falsch war. Wichtig ist dabei, wie viel Zeit die Testperson für ihre Antwort benötigt. Hat sie sehr viel Zeit gebraucht, werden automatisch leichtere Fragen gestellt. Kommt die Antwort sehr schnell, sucht der Computer schwerere Fragen heraus.
kontrolle Der Spieler erfährt darüber hinaus, wie er im Leistungsvergleich mit anderen abschneidet. So können auch Gruppen gegeneinander antreten. Der Wettbewerbs-Charakter des Spiels, so die Initiatoren, könne Anreiz sein, das Wissen erweitern zu wollen und beim nächsten Versuch besser abzuschneiden. Wer den Test wiederholt, bekommt auch neue Fragen. Aber auch die Spielhersteller kontrollieren sich fortwährend. Sollten sich die eingestellten Fragen als zu schwierig erweisen, könnte dies an unzureichenden Erklärungen liegen. Dann wollen sie entweder die Frage austauschen oder die Erklärungen verbessern.
Wer mehr Hintergrund für die Beantwortung der Testfragen benötigt kann sich auch im Internet über die beiden Web-Seiten www.juedisches-leben.erfurt.de sowie www.erfurt.de informieren. Weitere Quellen bietet auch das umfangreiche Informationsmaterial zu der Ausstellung zum jüdischen Leben in Erfurt wie etwa die über »Arisierung« in Thüringen.
Entwickelt wurde das sogenannte Weigel-Quiz ursprünglich für das Stadtmuseum Jena im Rahmen einer Examensarbeit unter der Leitung des Informatikprofessors Klaus Küspert. Die Studentin im Lehramt Mathematik-Astronomie-Informatik, Katharina Leonhardt, fragte damit unmittelbar nach einer Ausstellungsbesichtigung Fakten ab, die der Besucher gerade vermittelt bekommen hatte.
Ein Ansatz, den sich der Museumsverband Thüringen zunutze machen wollte für die Reaktion auf seine jüdischen Schätze. Die technische Umsetzung übernahmen eine Jenaer Firma und die Fachabteilung für Datenverarbeitung der Stadtverwaltung Erfurt. Die Leo-Baeck-Stiftung unterstützt das Projekt finanziell.
Vorgestellt wird das neue Spiel am 12. April um 10 Uhr in der Begegnungsstätte Kleine Synagoge.
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