Begegnung

Ehrengast aus Israel

Exzellenz, es ist mir eine ganz besondere Freude und Ehre, Sie wieder einmal hier in München begrüßen zu dürfen.» Mit diesen Worten hieß Präsidentin Charlotte Knobloch den Vize-Außenminister Israels, Daniel Ayalon, beim Abendessen im Gemeinderestaurant Einstein willkommen. Der Politiker war zur 48. Sicherheitskonferenz nach München gekommen.

Begleitet von seinem Berater Gershon Kedar und seiner Büroleiterin Clarinah Spitz. Aus der israelischen Vertretung in München waren unter anderen Generalkonsul Tibor Shalev Schlosser und Konsul Herzl Edri anwesend.

Die Münchner Gemeinde wurde von Ron Jakubowicz und David Leschem vertreten, die beide, wie Knobloch hervorhob, einen Teil ihres Lebens in Israel verbrachten und nun schon einige Zeit hier in München lebten. Sie hätten sich als Rechtsanwalt beziehungsweise als Arzt eine erfolgreiche Existenz geschaffen. «Darüber hinaus aber tragen Sie Erez Israel im Herzen und setzen sich mit unglaublich viel Engagement und aus tiefster Überzeugung in Deutschland für ihre alte Heimat ein.»

Partner Charlotte Knobloch betonte, dass Daniel Ayalon nicht zum ersten Mal die Sicherheitskonferenz besuche. Mit seiner Teilnahme setze er ein deutliches Zeichen, wie wichtig das Themenfeld Naher Osten im geopolitischen Gesamtkontext sei. «Israel ist der einzige berechenbare und verlässliche Partner der freien Welt.

Und ich verspreche Ihnen, dass die jüdische Gemeinschaft in Deutschland und speziell hier in München nicht müde wird, der Politik und Öffentlichkeit zu verdeutlichen, dass Israel der verlängerte Arm des Westens ist und nur Israel die gemeinsamen Werte und Ziele des Westens glaubhaft und standhaft vertritt.»

Sie fuhr fort: «Sie vertreten Ihr Land leidenschaftlich und authentisch, klären auf und werben erfolgreich um Verständnis und Empathie. Sie verdeutlichen aber auch, wo die Grenzen der Geduld und der Leidensfähigkeit sind. Sie machen klar, wo die Sicherheit Israels mit der der Weltgemeinschaft Hand in Hand geht und wo eben jene Sicherheit gefährdet ist und geschützt werden muss.» Mit «Am Israel chai!» erhob die Präsidentin ihr Glas.

Mit einem weiteren Lechaim dankte Daniel Ayalon Charlotte Knobloch für all das, was sie für die jüdische Gemeinschaft in Deutschland leiste und geleistet habe, ebenso für ihr Engagement für Israel: «Sie sind eine große jüdische Führungspersönlichkeit». Was die Köstlichkeiten der Küche im Einstein anbelangte, sagte er, dass es «das beste jüdische und koschere Restaurant außerhalb Israels» sei.

Rundgang Der Minister wollte noch mehr über die Stadt und die Kultusgemeinde erfahren. Das Angebot zu einem Gang durch das Gemeindezentrum nahm er deshalb nach dem Essen gerne an. Überrascht von der Größe des Hubert-Burda-Saals meinte er, dass man hier den Jom Haazmaut ja richtig feiern könne. Vom Sitzungszimmer aus genoss er einen kurzen Blick über das nächtliche München. Beeindruckt waren die Gäste vom Gang der Erinnerung und der Gestaltung der Ohel-Jakob-Synagoge.

Sie interessierten sich für den Kindergarten und die Schule, in der sie die Zeichnungen der Kinder ebenso aufmerksam betrachteten wie das aushängende Lehrmaterial bis hin zur Landkarte Israels.

Über Schulbücher der anderer Art sprach Daniel Ayalon in einer kleinen Runde: Lehrbücher für palästinensische Kinder, in denen sich die Darstellung Israels ändern müsse. Gefragt nach seinen Erwartungen an die Sicherheitskonferenz unterstrich der Vize-Außenminister die Möglichkeit des Meinungsaustausches. «Wir befinden uns in einer sehr, sehr delikaten Periode.» Israel wünsche sich Frieden – und das sei keine strategische, sondern eine moralische Verpflichtung.

Das Land habe bewiesen, dass es bereit sei, dafür auch Zugeständnisse zu machen, wie die Beispiele Ägypten und Jordanien zeigten. Auch den Palästinensern gegenüber habe man bereits Zugeständnisse gemacht. Doch müsse auch etwas von der anderen Seite kommen. Wie eine Änderung der antiisraelischen Inhalte in den Lehrbüchern für die palästinensischen Kinder.

Ein besseres Verhältnis könne eine Win-Win-Situation für beide Seiten sein. Das Beispiel der Zusammenarbeit mit Deutschland zeige, dass auf diese Weise auch ein Beitrag zur Entwicklungshilfe geleistet werden kann. Ayalon nannte Äthiopien, Ghana und Kenia als Beispiele. Wichtig sei ein besseres Kennenlernen und Verständnis für Israel und seiner strikten Demokratie überall auf der Welt.

Konferenz Eine wichtige Botschaft wollte Ayalon auf der Sicherheitskonferenz loswerden – Der Iran müsse gestoppt werden: «Das Land ist nicht nur ein Problem für Israel, sondern für die ganze Welt!»

Abschließend dankte Tibor Shalev Schlosser Präsidentin Knobloch für den herzlichen Empfang, den sie am Vorabend der Konferenz dem Vize-Außenminister zuteil hatte werden lassen. Er verspüre diese warme und herzliche Aufnahme – wie schon vor einem halben Jahr, als er sein Amt als Generalkonsul in der bayerischen Landeshauptstadt antrat – immer noch jeden Tag und versicherte seinerseits der Präsidentin seiner Unterstützung.

Frankfurt/Main

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