Eine außergewöhnliche Ehrung für einen außergewöhnlichen Mann: Michael Bardos, der erst vor wenigen Wochen seinen 90. Geburtstag feierte, wurde in der vergangenen Woche gleich doppelt ausgezeichnet.
In der Feier im Gemeindezentrum wurde er zum Ehrenmitglied der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern ernannt – und erhielt zudem die Ohel-Jakob-Medaille, die höchste Auszeichnung der IKG.
Vorbild Ein Begriff fiel in Zusammenhang mit Michael Bardos während des festlichen Abends immer wieder: seine Bescheidenheit. Darauf ging auch Charlotte Knobloch in ihrer Rede ein. »Michael Bardos hat sich nie in den Vordergrund gedrängt. Menschen wie er sind nicht nur die tragenden Säulen unserer Gemeinde. Sie sind als echte Vorbilder gerade in unserer Zeit so enorm wichtig. Deswegen bin ich dankbar, dass Sie mit Ihrer Bescheidenheit und Zurückgenommenheit vielen jungen und nicht mehr ganz so jungen Menschen ein wertvoller Ratgeber und Wegbegleiter sind.«
Neben der IKG-Präsidentin waren bei der Feier auch die beiden Vizepräsidenten der Kultusgemeinde vertreten, Yehoshua Chmiel und Ariel Kligman. Die Verlässlichkeit und Genauigkeit der Arbeit von Michael Bardos in seiner Funktion als Revisor lobte auch der langjährige IKG-Geschäftsführer Chil Rackowski, der selbst allerdings nicht an der Feier teilnehmen konnte. Diese Eigenschaften, die für ein so wichtiges Amt wie das eines Revisors notwendige Voraussetzung sind, bewährten sich auch beim Ehrengericht der Gemeinde, in das er berufen worden war und dem er viele Jahre angehörte.
Die Gemeinschaft steht über den Interessen des Einzelnen – diese tiefe Überzeugung hat Michael Bardos auch beim TSV Maccabi stets vorgelebt, beschrieb IKG-Vorstandsmitglied Peter Guttmann das neue Ehrenmitglied der Gemeinde. Beispielhaft dafür sei etwa, dass er als Präsident von Maccabi zurückgetreten ist, um die Entwicklung des jüdischen Sportvereins voranzutreiben, sagte Guttmann, der selbst schon Vereinspräsident war und Michael Bardos als einen wahren Freund bezeichnete.
Heimat Das tat auch IKG-Vizepräsident Yehoshua Chmiel, der beim TSV Maccabi seine sportliche Heimat fand und mit dem Verein so eng verbunden ist wie viele andere Mitglieder der Münchner Jüdischen Gemeinde. Charlotte Knobloch bezeichnete den TSV Maccabi denn auch als »zweites Herz und zweite Seele der Gemeinde«.
An der Erfolgsgeschichte des Klubs, erklärte Charlotte Knobloch, habe Michael Bardos entscheidenden Anteil – und seine Frau Zsuzsanna, ohne deren Verständnis dieses Engagement nicht möglich gewesen wäre.