Die Kassenhalle der Stadtsparkasse München mit ihrer eindrucksvollen Architektur hatte sich Dienstag vergangener Woche in einen Schauplatz für eine Benefizgala gewandelt. Dort, wo sonst das Alltagsgeschäft herrscht, kamen rund 250 Gäste aus der Münchner Geschäftswelt und Politik zu der WIZO-Gala, die in diesem Jahr unter dem Motto »Sponsor A Child« lief. Gastgeber des Abends war Harald Strötgen, Vorstandsvorsitzender der Stadtsparkasse.
Die Münchner WIZO-Präsidentin Helene Habermann dankte ihm für die Ausrichtung des Abends. »Er steht für Großzügigkeit und Fürsorge für weniger privilegierte Menschen«, sagte sie und nannte als Beispiele die beiden jüngsten Projekte »Wir in München« und »Das Palliativ-Zentrum« sowie seine Unterstützung bei der Entstehung des Jüdischen Gemeindezentrums am Jakobsplatz. Die Schirmherrschaft hatten die Präsidentin der IKG München und Vizepräsidentin des Jüdischen Weltkongresses, Charlotte Knobloch, sowie Oberbürgermeister Christian Ude übernommen.
Ihn begleitete als Ehrengast seine Gattin Edith von Welser-Ude. Mit der Aktion »Sponsor A Child« unterstützten die Gäste bedürftige Kinder in Israel. Mit einer Patenschaft von 500 Euro werden diese zum Beispiel ein Jahr lang in einem Kindergarten betreut und gefördert. Fotos von spielenden Kindern begleiteten den Abend auf einer Großleinwand.
Chance Das Engagement der Frauenorganisation fasste Präsidentin Charlotte Knobloch zusammen: »WIZO ist wunderbar. WIZO – gerade auch WIZO München – ist für mich etwas ganz Besonderes. Sie geben uns die Chance, in Not geratenen Müttern und Kindern in Israel zu helfen – und zwar ohne Ansehen von Religionszugehörigkeit oder Nationalität. Dank WIZO können wir unser Engagement in die richtige Richtung lenken, um das Leid von Menschen zu lindern, die zweifellos zu den schwächsten und unschuldigsten Mitgliedern unserer Gesellschaft gehören.«
Warum die Unterstützung der WIZO und Israels so wichtig sind, darüber unterhielt sich die Präsidentin in einem kurzen Podiumsgespräch mit dem bayerischen Innenminister Joachim Herrmann. Die langjährigen Helfer der WIZO zeichnete Helene Habermann mit der WIZO-Ehrennadel aus: Harald Strötgen, Volker Hofmann, Wilhelm Stirn und Benno Borenstein. Weitere prominente Gäste des Abends waren der Unternehmer Gabriel Lewy mit Sohn Oliver Berben, der Orthopäde Martin Marianowicz, Bauunternehmer Günter Büschl sowie Eberhard Sasse, Stephan Heller und Hans-Jörg Dürrmeier, Rabbiner Arie Folger und der israelische Generalkonsul in München, Tibor Shalev Schlosser.
»WIZO München steht für kontinuierliche Arbeit im Dienst unserer Nächsten in Israel. Ich bin sehr, sehr glücklich, dass es hier seit so vielen Jahren so viele unglaublich engagierte und couragierte Frauen gibt, die sich mit unerschöpflichem Einsatz der karitativen Arbeit für Israel widmen«, betonte Charlotte Knobloch. Auch Helene Habermann unterstrich, dass sie »immer fest an die Prinzipien der WIZO« geglaubt habe und ge- meinsam »mit mehreren anderen Damen, die leider nicht mehr am Leben sind, nach dem Krieg in München die WIZO neu gegründet« habe.
Gleichzeitig lobte sie ihr Team mit Chana Kaminski, Yvonne Marianowicz, Helene Muallem sowie Iris Salzberg. Als eine der besonders Engagierten nannte die WIZO-Präsidentin Diana Schnabel: Anna Pultuskier sel. A. Der aktuelle Dank Schnabels galt der nun nach acht Jahren aus dem Präsidentenamt scheidenden Helene Habermann, die sich immer wieder eingesetzt hat, wenn dies notwendig war: »Du hast es immer wieder verstanden, die WIZO aus dem Dornröschenschlaf herauszureißen.«
Höhepunkt Für ihr großes Engagement wurde sie an diesem Abend zur Ehrenpräsidentin von WIZO ernannt – eine Auszeichnung, die weltweit nur ganz wenigen Frauen zuteil wird. Die Münchner Symphoniker unter Leitung von Chefdirigent Georg Schmöhe sorgten für einen der vielen Höhepunkte des Abends. Die Musiker begeisterten mit Werken von Gioachino Rossini, Edvard Grieg und Johann Strauss. Zu den Violinenklängen von Marek Czerniawski, am Klavier begleitet von Jean-Marc Monniet, wagten sich die ersten Tänzer aufs Parkett. Zu den Melodien aus Johann Strauss’ »Fledermaus« klang der Abend bei einer Münchner Française aus.