Ein glanzvolles Fest in München und Not leidende Kinder in Israel: Der enge Zusammenhang der beiden völlig unterschiedlichen Ebenen ist auf den ersten Blick nicht gleich zu erkennen. Eine Verbindung stellten aber die vier Großbuchstaben WIZO her, Abkürzung für Women’s International Zionist Organisation.
Im Terminkalender der jüdischen Gemeinde und von Charlotte Knobloch, der Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern (IKG), ist die traditionelle WIZO-Gala gegen Ende des Kalenderjahres fest verankert. Knobloch ist als Gründungsmitglied besonders eng mit der Frauenorganisation verbunden und hatte – wie in den zurückliegenden Jahren – auch diesmal wieder die Schirmherrschaft übernommen.
zedaka Ihre persönliche Teilnahme an dem Fest für einen guten Zweck, das diesmal in der »Bavarie« der »BMW-Welt« stattfand, betrachtet die IKG-Präsidentin dabei als alles andere als eine lästige Pflicht. »Hilfsbereitschaft, Philanthropie und Zedaka können nicht nur Spaß machen, sie sollen Spaß machen. Tikkun Olam ist ein wichtiger Auftrag unserer jüdischen Tradition an uns alle – und wir sollten seine Erfüllung genießen, wo immer es uns möglich ist«, lautet ihre Einschätzung.
Eine der Powerfrauen aus dem Münchner WIZO-Vorstand, auf die diese Worte zutreffen, ist Sara Schmerz. Für einige Augenblicke gehörte die Bühne ganz ihr. Seit mehr als 40 Jahren gehört sie der Women’s International Zionist Organisation an, im Vorstand und zuvor bereits als Präsidentin. Für dieses unermüdliche Engagement in all den Jahren erhielt sie aus den Händen von WIZO-Deutschland-Präsidentin Nicole Faktor den »Rebecca Sieff Award«.
Die Namensgeberin der Auszeichnung sowie zwei weitere Frauen an der Seite prominenter Zionisten, Vera Weizmann und Romana Goodman, hatten vor vielen Jahren in Israel die ersten Schritte zur Verbesserung der Lebensbedingungen für Frauen unternommen.
In diesem Jahr wurden rund 150 Patenschaften übernommen.
Diesem Ziel fühlten sich auch die Münchner WIZO-Frauen einmal mehr verpflichtet und sammelten bei dem festlichen Abendevent Spenden für soziale Projekte. Ganzjährige Patenschaften, die zur Sicherung der Grundbedürfnisse von Kindern in Israel beitragen und ihnen eine schulische Perspektive eröffnen, die sie sonst nicht hätten, sind ein ausgesprochen erfolgreiches Mittel, um die Lebensumstände ganz konkret zu verbessern.
In diesem Jahr waren es mehr als 150 dieser Patenschaften, ein Rekord, über den sich nicht nur der Münchner WIZO-Vorstand mit Nani Drory, Gabi Grüngras, Medea Mahkorn, Lauren Rid und Sara Schmerz freut, sondern auch die Deutschland-Präsidentin der Frauenorganisation, Nicole Faktor. Sie nahm den Abend zum Anlass, über die grundsätzliche Arbeit der WIZO, deren Geschichte und die Notwendigkeit sozialen Engagements zu sprechen.
initiativen Zu den WIZO-Initiativen, die über Patenschaften finanziert werden, gehört das »Hot Meal Project«, das bedürftigen Kindern in Kirjat Schmona jeden Tag eine warme Mahlzeit garantiert und ihnen die Teilnahme an Freizeitaktivitäten ermöglicht, bei denen sie sonst nicht dabei sein könnten. Den Wert, der sich hinter dieser Art von Hilfe verbirgt, beschreibt Charlotte Knobloch folgendermaßen: »Die Hilfe von WIZO zeichnet aus, dass sie nicht in dem Moment endet, wo kurzfristige Bedürfnisse befriedigt sind, sondern dass sie darauf abzielt, auch dauerhaftere Perspektiven zu eröffnen.«
Neben ihrem anhaltenden Engagement für das »Hot Meal Project« wandern die diesmal von WIZO München generierten Spenden in einen Topf für besonders dringliche oder unerwartete Krisen- und Notfälle. Beim massiven Raketenbeschuss Israels im vergangenen Sommer wurden damit beispielsweise mobile Bunker zum Schutz von Kindern in Israel angeschafft.
buffet Spitzengastronom Michael Käfer sorgte an diesem Abend für das Buffet. Er ist ein Freund der jüdischen Gemeinde und Betreiber der »Bavarie«. Die WIZO-Damen waren von der Location, die sie zum ersten Mal für ihre Gala nutzten, sehr angetan. Zur Wohlfühlatmosphäre, die für die meisten Gäste erst nach Mitternacht endete, trug auch Moderatorin und Schauspielerin Nina Eichinger bei, die auf charmante Art durch das Programm führte. Für den richtigen Schwung sorgte in bewährter Weise DJ Sivan Neuman.