Jewrovision

»Das Leben in seiner schönsten Form«

We say »Jewro« – you say »vision«

Um gleich zum vielleicht Wichtigsten zu kommen: Der Hashtag ist »Jewro19«, das Motto lautet »Chai«, und nun heißt es wieder: Auf die Bühne, fertig, los zur Jewrovision! Die 18.! Endlich volljährig! Und dazu gehört neben einer guten Show auch ein besonderer Gast. In diesem Jahr ist es Netta Barzilai.

ESC Die israelische Gewinnerin des Eurovision Song Contest 2018, deren Auftritt mit Unterstützung der Jüdischen Gemeinde Frankfurt ermöglicht wird, will in der Festhalle der Messe Frankfurt für beste Stimmung sorgen. Und bei ihrem Hit »Toy« wird es bestimmt niemanden der 4000 erwarteten Gäste mehr auf den Sitzen halten.

Jüdische Identität, Religion und Miteinander stehen im Mittelpunkt.

Bereits die Eröffnung verspricht Spektakuläres, denn die gestalten Jugendliche gemeinsam mit den Frankfurter Sinfonikern unter Leitung von Dirigent Igor Budinstein.

Mini-Machane Rund 1300 Jugendliche zwischen zehn und 19 Jahren aus ganz Deutschland werden bereits das gesamte Wochenende in Frankfurt verbringen. Das Programm des Mini‐Machane hat einiges zu bieten: So wird es Workshops zu Tanz, Gesang und politischen Diskursen geben. Ein Höhepunkt wird sicherlich die gemeinsame Schabbatfeier und das gemeinsame Gebet sein.

Die gemeinsame Schabbatfeier ist ein Höhepunkt.

Auch die, die »zu alt« geworden sind, um selbst am Wettbewerb teilzunehmen, also alle über 18 bis 35‐Jährigen, können bei der »Jewro Alumni« mitmachen, die in Kooperation mit der Jüdischen Studierendenunion Deutschland (JSUD) stattfindet.

Identität Für mitreisende Familien und Fans bereitet die gastgebende Gemeinde erstmals etwas Besonderes für das Wochenende vor, an dem jüdische Identität, Religion und Miteinander im Mittelpunkt stehen sollen.

Die Jewrovision sei diesmal in einer Stadt zu Gast, die ein reichhaltiges jüdisches Leben bietet, schreibt der Präsident des Zentralrats der Juden, Josef Schuster, in seinem Grußwort. Er freue sich, dass an diesem Abend »das Leben in seiner schönsten Form« gefeiert wird: »Ich wünsche allen Gästen, dass sie sich von der Fröhlichkeit und Lebendigkeit der Kinder und Jugendlichen anstecken lassen und davon in ihren Alltag etwas mitnehmen können.«

Europa Alles andere als entspannt wird es dann nach Schabbatausgang, wenn der Puls vor dem Auftritt steigt und ganz schnell noch 1000 Dinge erledigt werden müssen.

Die Jewrovision ist der größte Tanz- und Gesangswettbewerb für jüdische Jugendliche in Europa.

Wenn es in der Festhalle erst ganz still und dann ganz laut wird: Dann beginnt die Jewrovision, an der 18 Gruppen teilnehmen werden – passend zum 18. Geburtstag des jüdischen Musikfestivals. Die Jewrovision ist inzwischen der größte Tanz- und Gesangswettbewerb für jüdische Jugendliche in Europa.

Choreografie Nach dem Vorbild des Eurovision Song Contest liefern sich die Jugendlichen in der großen Show einen Wettstreit um die beste Performance. Sie covern bekannte Pop-Songs mit eigenen Texten. Dazu entwerfen sie eigene Kostüme und eine Choreografie. Jede Gruppe reicht zudem ein Video ein.

In diesem Jahr gilt es für die Jugendlichen, auf der Bühne das Motto »Chai« umzusetzen. Das hebräische Wort für »Leben« entspricht zugleich auch dem Zahlenwert 18. Der Begriff hat hat eine hohe Bedeutung im Judentum, und die Buchstaben werden auch als Symbol getragen.

Jury Die Jury, die die schwere Aufgabe hat, das beste Video und den besten Show-Act zu küren, ist prominent besetzt – darunter TV-Stars und Moderatorinnen wie Rebecca Simoneit-Barum, Sonya Sideropoulos und Andrea Kiewel sowie den Musikern Alexander Klaws, Henning Wehland und dem Musikproduzenten Joe Chialo.

Die Jury, hat die schwere Aufgabe, das beste Video und den besten Show-Act zu küren.

Durch den Abend führt das Moderatoren-Duo Tamar Morali (Miss Internet 2018) und Ilja Cinciper von der Jüdischen Gemeinde Frankfurt.

Städte Die Jewrovision wurde 2002 ins Leben gerufen und wird in wechselnden Städten ausgerichtet. Seit 2013 ist der Zentralrat der Juden in Deutschland Veranstalter der Jewrovision. Auch diesmal wird die Jewrovision von der Genesis Philanthropy Group unterstützt.

Die Schirmherrschaft haben in diesem Jahr Bundesfamilienministerin Franziska Giffey, der hessische Ministerpräsident Volker Bouffier sowie der Frankfurter Oberbürgermeister Peter Feldmann übernommen.

Und für alle, die, die nicht nach Frankfurt reisen können, gibt es von der abendlichen Show einen Livestream.

Frankfurt/Main

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