Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat am Sonntagabend gemeinsam mit Rabbiner Yehuda Teichtal das erste Licht an dem zehn Meter hohen achtarmigen Leuchter entzündet.
Steinmeier sagte bei der Feier, er sei dankbar, dass es 80 Jahre nach der Pogromnacht im November 1938 und nach dem Zivilisationsbruch der Schoa wieder vielfältige, selbstbewusste jüdische Gemeinschaften in Deutschland gebe. Es sei ein Geschenk, »dass wir einander die Hände reichen können über den Abgrund unserer Geschichte hinweg«, sagte der Bundespräsident.
ANTISEMITISMUS Steinmeier versprach, Antisemitismus entschieden entgegenzutreten. Die Geschichte sei Verpflichtung und Verantwortung zugleich, »unter die es keinen Schlussstrich geben wird«. Antisemitische Hetze dürfe nicht geduldet werden.
An der Feier nahmen unter anderem auch Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller, der Präsident des Zentralrats der Juden, Josef Schuster, der Berliner Gemeindevorsitzende Gideon Joffe und die Botschafter Israels, Jeremy Issacharoff, und der USA, Richard Grenell, teil.
ZEICHEN Zentralratspräsident Schuster betonte, dass das Lichterzünden am Brandenburger Tor inzwischen ein fester Termin im Berliner Kalender sei. Damit setze die Hauptstadt ein Zeichen, stelle auch Weltoffenheit unter Beweis. Schuster forderte zum besseren gegenseitigen Kennenlernen auf. »So wie Juden in Deutschland wissen, was ein Adventskranz ist, so sollten auch alle Nichtjuden in Deutschland wissen, was eine Chanukkia ist«, sagte Schuster.
Rabbiner Teichtal vom Jüdischen Bildungszentrum erklärte, 80 Jahre nach der Pogromnacht und den darauffolgenden schrecklichen Ereignissen sei es besonders wichtig, den Triumph des Lichtes über die Dunkelheit und der Demokratie über die Tyrannei hervorzuheben. epd/ja