Zu einer außerordentlichen Sitzung der Repräsentantenversammlung (RV) kamen am Sonntag Michael Rosenzweig, Vorsitzender des Präsidiums, Gemeindechef Gideon Joffe und Vertreter der Opposition im Gemeindehaus in der Fasanenstraße zusammen. Neben dem Tagesordnungspunkt »Jüdisches Gymnasium Moses Mendelssohn« standen die Synagoge Herbartstraße und das gegen den Anwalt Gregor Wettberg wegen angeblicher Tätlichkeiten gegen Mitglieder von Joffes Koach-Fraktion verhängte Hausverbot auf der Themenliste.
Situation Nach etwa 20 Minuten wurde die Beschlussunfähigkeit festgestellt, da Vertreter der Koach-Fraktion, die die absolute Mehrheit haben, nicht erschienen waren. Rosenzweig und Joffe verließen den Saal, die Mikrofone wurden abgeschaltet. Dennoch ging es weiter in der Tagesordnung, die Mitglieder der Opposition diskutierten über die Situation der Oberschule, die Schließung der Synagoge Herbartstraße und die Zustände im Pflegeheim. »Wir sitzen hier, weil die Situation der Jüdischen Gemeinde existenzgefährdend ist«, sagte Repräsentant Micha Guttmann.
Auch Garry Wolff, Gabbai der Synagoge Herbartstraße, kam zu Wort. Er möchte für die Beter der geschlossenen Synagoge einen würdigen Raum im Seniorenzentrum bekommen. »Wir sind weder über diese Schließung informiert worden, noch gibt es einen notwendigen RV-Beschluss«, kritisierte Repräsentant Michael Joachim den Gemeindevorstand. Die Beter der Herbartstraße und der Synagoge Hüttenweg wollen sich künftig absprechen und einigen, betonten Wolff und Beni Simoni vom Synagogenvorstand Hüttenweg.