»Im Gehen entsteht der Weg!«, lautet das Motto der diesjährigen Woche der Brüderlichkeit, die vom 8. bis zum 15. März bundesweit durchgeführt wird. In München findet am 8. März im Saal des Alten Rathauses der festliche Auftakt statt.
Neben der Bayerischen Staatsministerin für Arbeit und Soziales, Familie und Integration, Emilia Müller, sind Münchens Bürgermeisterin Christine Strobl sowie die Vorsitzenden der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit dabei – Abi Pitum als jüdischer Vorsitzender, Ordinariatsdirektorin Gabriele Rüttiger als katholische Vorsitzende und Kirchenrat Reiner Schübel als evangelischer Vorsitzender.
Verständigung Den Festvortrag widmet Rabbiner Yehuda Horovitz, seit 2014 in der IKG tätig, der Frage, welche Arten von Frieden es gibt und wie jüdische Gelehrte über die Jahrhunderte die Verständigung unter Brüdern und Mitmenschen analysierten. Eine Teilnahme ist nur nach schriftlicher Voranmeldung bei der Münchner Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit möglich.
Das Programm für die anschließenden Wochentage verspricht Vielfalt an vielen Orten – und jeder Interessierte kann teilnehmen. Der Kirchenreformator Martin Luther lebte von 1483 bis 1546, seine berühmten Thesen schlug er 1517 ans Wittenberger Kirchenportal. Los geht es im Vorfeld der Luther-Jubiläen darum am Montag, 9. März, 19 Uhr, mit einem Vortrag des Kölner Historikers Dietz Bering.
Sein Buch War Luther Antisemit? Das deutsch-jüdische Verhältnis als Tragödie der Nähe analysiert Luthers Wandel von moderater Judenakzeptanz zu aggressivstem Judenhass. Karten für seinen Auftritt im Jüdischen Gemeindezentrum am Jakobsplatz gibt es telefonisch unter 089/ 20 24 00 491, per Mail unter karten@ikg-m.de sowie an der Abendkasse.
zwangstaufe Wenig bekannt sind die jüdischen Wurzeln der spanischen Ordensfrau und Mystikerin Teresa von Avila (1515–1582). Wie sich die Herkunft aus einer zwangsgetauften Familie auf ihr Leben und ihre Würdigung in der Kirchengeschichte auswirkte, behandelt Pater Ulrich Dobhan am Dienstag, 10. März, 19.30 Uhr, in seinem Vortrag in der Ehemaligen Karmeliterkirche, Karmeliterstraße 1. Der Eintritt ist frei.
Zum Schicksal wurde die Jüdischkeit auch dem Pianisten Wladyslaw Szpilman. Im Rahmen einer literarisch-musikalischen Soirée am Mittwoch, 11. März, 19.30 Uhr, in der Seidlvilla, Nikolaiplatz 1b, wird »Das wunderbare Überleben« mit Kompositionen von Frédéric Chopin und Szpilman thematisiert. Karten für die Kooperationsveranstaltung der Gesellschaft zur Förderung jüdischer Kultur und Tradition des Hauses des deutschen Ostens sind bei der Münchner Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit unter 089/ 59 47 20 erhältlich.
Am Donnerstag, den 12. März, 19 Uhr, ist der Treffpunkt wieder im Jüdischen Gemeindezentrum am Jakobsplatz. Marc Chagalls Bilder seiner Heimatstadt Witebsk begründeten den visuellen Mythos vom Schtetl. Literarische Bilder sind überliefert durch Scholem Alejchem, Isaak Babel und Joseph Roth. Die Slawistin Brigitte van Kann lädt ein zu »Literarischen Erkundungen zu Marc Chagalls Schtetl-Bild vom ›Geiger auf dem Dach‹«. Es liest Leo van Kann. Karten hierfür sind unter 089/ 20 24 00 491 und am Veranstaltungsort erhältlich.
Zum Abschluss gibt es am Freitag, 13. März, 18 Uhr, die Chance zur Teilnahme am Schabbatgottesdienst mit traditionellem Abendessen, sofern man schon angemeldet ist.
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