München

Aufklären und warnen

»Gegen Rechtsextremismus ein entschiedenes ›Nie wieder!‹ setzen«: Dokumentationszentrum in der Brienner Straße Foto: Jens Weber

Ab dem kommenden Jahr wird das NS-Dokumentationszentrum einen Preis für Projekte verleihen, die der Aufklärung über den Nationalsozialismus dienen. Den Auftrag dazu erteilte der Münchner Stadtrat.

Einer Mitteilung des NS-Dokumentationszentrums zufolge sollen herausragende Publikationen, Aktivitäten und Projekte ausgezeichnet werden, die maßgeblich zur Aufklärung der NS-Zeit, der vom NS-Regime begangenen Verbrechen sowie über Folgen und Weiterwirken des nationalsozialistischen Denkens in der Bundesrepublik beitragen. Der Preis ist mit 8000 Euro dotiert und soll künftig alle zwei Jahre vergeben werden.

Expertengruppe Bei der Auswahl der Projekte soll besonderes Augenmerk auf eine hohe Qualität, eine breite gesellschaftliche Wirkung und eine zeitgemäße, zukunftsorientierte Ausgestaltung der Beiträge gelegt werden. Dies soll eine Jury sicherstellen, die aus sechs Fachleuten aus dem deutschsprachigen Raum und fünf ehrenamtlichen Mitgliedern des Stadtrats besteht. Die Expertengruppe wird internationale Publikationen und Projekte vorschlagen, diese diskutieren und daraus eine Preisträgerin oder einen Preisträger empfehlen. Die endgültige Entscheidung über die Preisvergabe trifft schließlich der Stadtrat.

»Die heute wieder massiv von Rechtspopulisten und Rechtsextremen verbreiteten Hetzparolen gleichen auf erschreckende Weise der nationalsozialistischen Propaganda. Fremdenhass, Antisemitismus und Geschichtsvergessenheit dringen vom rechten Rand in die Mitte der Gesellschaft vor«, warnt Hans-Georg Küppers, Kulturreferent der Landeshauptstadt München. »Dagegen müssen wir ein entschiedenes ›Nie wieder!‹ setzen«, so Küppers über die Zielsetzung der Preisverleihung.

Winfried Nerdinger, Gründungsdirektor des NS-Dokumentationszentrums, unterstrich ebenfalls die Notwendigkeit eines solchen Engagements. »Es ist unsere Aufgabe, im NS-Dokumentationszentrum über die NS-Zeit aufzuklären und deutlich zu machen, wo die menschenverachtende Ideologie der Rechten ihre Wurzeln hat. Mit dem Preis, den wir ab dem nächsten Jahr verleihen, zeichnen wir Beiträge aus, die genau diese Arbeit und Zielsetzung unterstützen.«

www.ns-dokuzentrum-muenchen.de

Frankfurt/Main

»Mein Herz blutet«

In Israel herrsche »Balagan«, Chaos, sagt Chaim Sharvit. Er steht hier denen zur Seite, die zum ersten Jahrestag des 7. Oktober dunkle Gedanken haben. Ein Besuch in Deutschlands größtem jüdischen Altenheim in Frankfurt

von Leticia Witte  14.10.2024

Gedenkveranstaltung

Steinmeier: Wer überlebt hat, trägt schwer an der Last

Fünf Jahre nach dem rechtsextremen Anschlag besucht Bundespräsident Steinmeier die Tatorte.

 09.10.2024

Frankfurt

Graumann und Grünbaum zur Doppelspitze in der Frankfurter Gemeinde gewählt

Den Vorstand vervollständigen Rachel Heuberger, Daniel Korn und Boris Milgram

von Christine Schmitt  09.10.2024

Berlin

»Ein bewegender Moment«

Am Donnerstag fand in Berlin die feierliche Ordination von zwei Rabbinerinnen sowie sechs Kantorinnen und Kantoren statt. Doch auch der monatelange Streit um die liberale Rabbinatsausbildung in Deutschland lag in der Luft

von Ralf Balke  09.09.2024 Aktualisiert

Neue Potsdamer Synagoge

Am Freitag wird der erste Gottesdienst gefeiert

Nach der feierlichen Eröffnung im Juli soll nun das religiöse Leben in der Synagoge in Potsdam langsam in Gang kommen. Am Wochenende sind erste Gottesdienste geplant

 06.09.2024

IKG

»Ein großer Zusammenhalt«

Yeshaya Brysgal zieht nach einem Jahr als Jugendleiter eine positive Bilanz und plant für die Zukunft

von Leo Grudenberg  04.09.2024

Keren Hayesod

»Das wärmt mir das Herz«

Der Gesandte Rafi Heumann über seinen Abschied von Berlin, deutsche Spielplätze und treue Spender

von Christine Schmitt  04.09.2024

Porträt der Woche

Sinn ernten

Caro Laila Nissen half nach dem 7. Oktober Bauern in Kibbuzim nahe Gaza

von Lorenz Hartwig  01.09.2024

Frankfurt

Dinner mit den »Zweiflers«

Die Jüdischen Filmtage überzeugen durch ein breites Spektrum an Angeboten

von Johanna Weiß  30.08.2024