Nationalpreis 2019

Anita Lasker-Wallfisch geehrt

Anita Lasker-Wallfisch ist eine der letzten bekannten Überlebenden des Mädchenorchesters von Auschwitz. Foto: Rolf Walter/Xpress

Die Deutsche Nationalstiftung hat den Nationalpreis 2019 an Anita Lasker-Wallfisch verliehen. Sie sei eine der letzten Überlebenden des Holocausts und »eine starke Streiterin gegen den Antisemitismus«, teilte die Stiftung am Donnerstag in Hamburg mit.

Man wolle damit unterstreichen, dass das entschlossene Eintreten gegen alle Formen von Antisemitismus Teil der deutschen Identität sein müsse, erklärte der Vorsitzende des Stiftungsvorstandes, Thomas Mirow.

Großbritannien Die 1925 geborene Anita Lasker-Wallfisch war gemeinsam mit ihrer Schwester Renate in den Vernichtungslagern Auschwitz und Bergen-Belsen inhaftiert. Beide überlebten vor allem dank ihres Mitwirkens im Frauen-Orchester. Kurz nach Kriegsende emigrierte Anita Lasker-Wallfisch nach Großbritannien, wo sie bis heute lebt.

Seit 1994 nehme sie immer wieder große Anstrengungen auf sich, um Schüler und Jugendliche in Deutschland über die Gräuel der Nazi-Zeit zu informieren, erklärte die Nationalstiftung. Sie selbst habe einmal gesagt: »Wir sind die Stimmen der Menschen, die man umgebracht hat.« Es sei »absolut eine Pflicht, einen direkten Kontakt herzustellen zwischen dem damaligen Leben und den jungen Menschen«. Sonst gehe »alles in die Geschichtsbücher hinein – und wird umgeblättert: Napoleon ... Holocaust...«

Initiative Der Nationalpreis 2019 soll am 10. September in der Französischen Friedrichstadtkirche in Berlin verliehen werden. Der Preis unterteilt sich in den mit 30.000 Euro dotierten Hauptpreis sowie einen Förderpreis in Höhe von 20.000 Euro, der zeitgleich vergeben wird. Diesen soll eine junge Initiative erhalten, die sich ebenfalls in der Bekämpfung des Antisemitismus engagiert. Das Auswahlverfahren dafür ist laut Stiftung noch nicht abgeschlossen.

Die Deutsche Nationalstiftung wurde 1993 von Altkanzler Helmut Schmidt (SPD) gemeinsam mit einflussreichen Freunden in Weimar gegründet. Ihre Geschäftsstelle befindet sich in Hamburg. Aufgabe der Stiftung ist, das Zusammenwachsen von Ost- und Westdeutschland zu fördern und die nationale Identität der Deutschen in einem vereinten Europa zu stärken.  epd

Frankfurt/Main

»Mein Herz blutet«

In Israel herrsche »Balagan«, Chaos, sagt Chaim Sharvit. Er steht hier denen zur Seite, die zum ersten Jahrestag des 7. Oktober dunkle Gedanken haben. Ein Besuch in Deutschlands größtem jüdischen Altenheim in Frankfurt

von Leticia Witte  14.10.2024

Gedenkveranstaltung

Steinmeier: Wer überlebt hat, trägt schwer an der Last

Fünf Jahre nach dem rechtsextremen Anschlag besucht Bundespräsident Steinmeier die Tatorte.

 09.10.2024

Frankfurt

Graumann und Grünbaum zur Doppelspitze in der Frankfurter Gemeinde gewählt

Den Vorstand vervollständigen Rachel Heuberger, Daniel Korn und Boris Milgram

von Christine Schmitt  09.10.2024

Berlin

»Ein bewegender Moment«

Am Donnerstag fand in Berlin die feierliche Ordination von zwei Rabbinerinnen sowie sechs Kantorinnen und Kantoren statt. Doch auch der monatelange Streit um die liberale Rabbinatsausbildung in Deutschland lag in der Luft

von Ralf Balke  09.09.2024 Aktualisiert

Neue Potsdamer Synagoge

Am Freitag wird der erste Gottesdienst gefeiert

Nach der feierlichen Eröffnung im Juli soll nun das religiöse Leben in der Synagoge in Potsdam langsam in Gang kommen. Am Wochenende sind erste Gottesdienste geplant

 06.09.2024

IKG

»Ein großer Zusammenhalt«

Yeshaya Brysgal zieht nach einem Jahr als Jugendleiter eine positive Bilanz und plant für die Zukunft

von Leo Grudenberg  04.09.2024

Keren Hayesod

»Das wärmt mir das Herz«

Der Gesandte Rafi Heumann über seinen Abschied von Berlin, deutsche Spielplätze und treue Spender

von Christine Schmitt  04.09.2024

Porträt der Woche

Sinn ernten

Caro Laila Nissen half nach dem 7. Oktober Bauern in Kibbuzim nahe Gaza

von Lorenz Hartwig  01.09.2024

Frankfurt

Dinner mit den »Zweiflers«

Die Jüdischen Filmtage überzeugen durch ein breites Spektrum an Angeboten

von Johanna Weiß  30.08.2024