Im Prozess um den Brandanschlag auf die Wuppertaler Synagoge haben die drei Angeklagten die Vorwürfe gestanden. Man habe mit der Tat Aufmerksamkeit für die militärischen Auseinandersetzungen im Gazastreifen schaffen und ein Zeichen setzen wollen, erklärten die Verteidiger der drei 18, 24 und 29 Jahre alten Männer am Mittwoch zum Prozessauftakt am Amtsgericht Wuppertal.
Die drei Angeklagten sind palästinensischer Herkunft. Ihren Angaben zufolge waren sie zur Tatzeit betrunken und hatten teilweise auch Drogen genommen, weil sie das Zuckerfest zum Abschluss des Fastenmonats Ramadan begangen hatten. Menschen habe man nicht verletzen wollen, auch die Synagoge habe man nicht in Brand setzen wollen. Sein Mandant habe mit »jüdischen Menschen kein Problem«, sagte der Anwalt eines Angeklagten.
Schaden Die Staatsanwaltschaft wirft den drei Angeklagten vor, in der Nacht zum 29. Juli sechs mit Diesel gefüllte Flaschen auf den Eingangsbereich der Bergischen Synagoge geworfen zu haben. Mindestens eine der Flaschen soll schon auf der Straße zerschellt sein. Da die übrigen Brandsätze von selbst erloschen oder die Synagoge nicht erreichten, blieb der Schaden am Gebäude gering. Menschen wurden nicht verletzt. Angeklagt ist das Trio wegen versuchter gemeinschaftlicher schwerer Brandstiftung.
Für den Prozess sind bislang zwei Verhandlungstage geplant, das Urteil soll voraussichtlich am 28. Januar verkündet werden. Bei einer Verurteilung droht den Angeklagten eine Freiheitsstrafe von bis zu 15 Jahren. epd