Von aschkenasischer Musik bis zur Zukunft des Judentums in Deutschland. Die 22. Jüdischen Kulturtage in Chemnitz spannen mit Ausstellungen, Filmen, Lesungen, Konzerten, Vorträgen und Rundgängen einen weiten Bogen über die jüdische Kultur. Mit den Ausstellungen Gemälde zerstörter Synagogen in Deutschland, Destination Shanghai, und Jerusalem Faces im Chemnitzer Kunstmuseum wird am Samstag, 16. Februar, das Event eröffnet.
Stefan Heym Ein Schwerpunktthema bildet der Schriftsteller Stefan Heym, der am 10. April 100 Jahre alt geworden wäre. Mit einer kulturhistorischen Führung begibt sich Jürgen Nitsche am Sonntag, 17. Februar, auf dem jüdischen Friedhof auf die Gräbersuche von Heyms Vorfahren.
Sabine Kühnreich setzt die Heym-Erinnerung am Montag, 18. Februar, mit einem literarischen Streifzug durch das Leben des Schriftstellers unter dem Titel »Was es ist zu sein berühmt« fort. Am Donnerstag, 21. Februar, führt Jürgen Nitsche dann noch einmal Interessierte unter dem Motto: »Zwischen Gerhart-Hauptmann-Platz 13 und Hoffmannstraße 60« zu den Wohnstätten von Heyms Familie.
Einen weiteren Schwerpunkt bildet das Judentum selbst – historisch wie aktuell. Jürgen Nitsche referiert am 18. Februar über die Geschichte des jüdischen Kindergartens. Am Montag, 25. Februar, spricht Renate Aris von der Jüdischen Gemeinde Chemnitz über die »Feiern auf dem Lebensweg eines Juden«.
Über den Aufreger des vergangenen halben Jahres spricht Rabbiner David Goldberg aus Hof am Dienstag, 19. Februar: »Das Zeichen des Bundes zwischen Gott und Israel – Die Beschneidung«. Und am 3. März räsonieren Gideon Botsch und Alexander Nachama im jüdischen Gemeindezentrum über: »Welche Zukunft hat das Judentum in Deutschland und Chemnitz?«.
Lebensgeschichte Zeitzeugenschaft lautet ein weiteres Stichwort. Renate Aris und Gideon Brettler geben Schülern am 25. Februar (Aris im Weltecho) und am 27. Februar (Brettler in einer Chemnitzer Schule) Auskunft.
In literarischer Weise tut dies auch die ehemalige Zentralratspräsidentin Charlotte Knobloch. Sie liest am Donnerstag, 21. Februar, unter dem Titel »Lebensgeschichte einer mutigen Frau« im DAStietz in der Volkshochschule, aus ihren Erinnerungen. Ab jetzt ist Ruhe heißen die Erinnerungen von Marion Brasch, einer Jüdin, deren Familie aus dem sicheren England in die DDR zurückkehrte. Sie liest am Donnerstag in Lehmanns Café.
Die Theateraufführung Andorra 2/12 (17. Februar, Weltecho), der Film Hadira – Die Wohnung (21. Februar, Weltecho) sowie zahlreiche Ausstellungen und Konzerte vervollständigen das Programm der 22. Kulturtage.
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