Kompakt

Abbruch, Wahl, Kandidatur

Für weitere vier Jahre als Präsident des Landesverbandes der Israelitischen Kultusgemeinden in Bayern bestätigt: Josef Schuster Foto: Christian Rudnik

Abbruch

Der Münchner CSU-Stadtrat Marian Offman ist bei einem Benefiz-Festival gegen Antisemitismus ausgebuht worden und musste seine Rede abbrechen. Offman hatte sich bei einer »Bash-Against-Antisemitism-Veranstaltung« zu Wort gemeldet und erinnerte an eine kürzlich verstorbene Auschwitz-Überlebende, als offenbar »sehr links Stehende« dem Kommunalpolitiker die Flüchtlingspolitik seiner Partei vorwarfen und »Aber abschieben!« pöbelten. In dem Moment, in dem er von einer Begebenheit auf der Selektionsrampe in Auschwitz sprach, hätten die Buhrufe begonnen, schreibt Offman, der auch Vorstandsmitglied der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern ist, auf seiner Facebook-Seite. »Ein Jude spricht über den Holocaust und wird dabei am Reden gehindert. Ein schier unglaublicher Vorgang.« Das sei gelebter Antisemitismus, sagte Offman der Jüdischen Allgemeinen. »Wir haben nach diesem Skandal überlegt, ob wir hier überhaupt noch auftreten wollen«, bekannte die Band Dankeschatz, die nach Offman auf die Bühne kam. Für diese Haltung und die der »großen Mehrheit«, die sich gegen Antisemitismus engagiere, sei er dankbar, so Offman in seinem Facebook-Eintrag. ja

Wahl

Zentralratspräsident Josef Schuster ist für weitere vier Jahre auch Präsident des Landesverbandes Israelitischer Kultusgemeinden in Bayern. In ihren Ämtern bestätigt wurden bei der Wahl am 5. Mai auch die bisherigen Vizepräsidentinnen Ilse Danziger und Anna Zisler. Dem Präsidium gehören außerdem Elias Dray, Jakob Gonczarowski, Felix Gothart und Alexander Mazo an. Zum Vorsitzenden des Landesausschusses wurde Jo-Achim Hamburger bestimmt, sein Stellvertreter ist David Kapzan. ja

Kandidatur

Juri Goldstein bewirbt sich um einen Sitz im Erfurter Stadtparlament. Seit sieben Jahren ist der 36-jährige Fachanwalt für Strafrecht stellvertretender Vorsitzender der Jüdischen Landesgemeinde Thüringen. Am 26. Mai kandidiert er bei den Kommunalwahlen für die CDU. Ein Ehrenamt braucht Zeit, die er gerne investiere, zitiert die Thüringische Landeszeitung den Politiker. »Ich habe sehr viel von Erfurt bekommen. Das ist meine Art, etwas zurückzugeben.« Juri Goldstein wurde 1982 in der Ukraine geboren. 1995 kam er mit Schwester, Mutter und Großmutter nach Deutschland. Seit 1998 lebt er in Erfurt. In den 2000er-Jahren machte er Abitur und studierte in Jena Rechtswissenschaften. In der Jüdischen Gemeinde setzt er sich besonders für jüdische Kultur und für das Achava-Festival ein. ja

Frankfurt

30 Jahre Egalitärer Minjan: Das Modell hat sich bewährt

Die liberale Synagogengemeinschaft lud zu einem Festakt ins Gemeindezentrum

von Eugen El  09.12.2024

Frankfurt/Main

»Mein Herz blutet«

In Israel herrsche »Balagan«, Chaos, sagt Chaim Sharvit. Er steht hier denen zur Seite, die zum ersten Jahrestag des 7. Oktober dunkle Gedanken haben. Ein Besuch in Deutschlands größtem jüdischen Altenheim in Frankfurt

von Leticia Witte  14.10.2024

Gedenkveranstaltung

Steinmeier: Wer überlebt hat, trägt schwer an der Last

Fünf Jahre nach dem rechtsextremen Anschlag besucht Bundespräsident Steinmeier die Tatorte.

 09.10.2024

Frankfurt

Graumann und Grünbaum zur Doppelspitze in der Frankfurter Gemeinde gewählt

Den Vorstand vervollständigen Rachel Heuberger, Daniel Korn und Boris Milgram

von Christine Schmitt  09.10.2024

Berlin

»Ein bewegender Moment«

Am Donnerstag fand in Berlin die feierliche Ordination von zwei Rabbinerinnen sowie sechs Kantorinnen und Kantoren statt. Doch auch der monatelange Streit um die liberale Rabbinatsausbildung in Deutschland lag in der Luft

von Ralf Balke  09.09.2024 Aktualisiert

Neue Potsdamer Synagoge

Am Freitag wird der erste Gottesdienst gefeiert

Nach der feierlichen Eröffnung im Juli soll nun das religiöse Leben in der Synagoge in Potsdam langsam in Gang kommen. Am Wochenende sind erste Gottesdienste geplant

 06.09.2024

IKG

»Ein großer Zusammenhalt«

Yeshaya Brysgal zieht nach einem Jahr als Jugendleiter eine positive Bilanz und plant für die Zukunft

von Leo Grudenberg  04.09.2024

Keren Hayesod

»Das wärmt mir das Herz«

Der Gesandte Rafi Heumann über seinen Abschied von Berlin, deutsche Spielplätze und treue Spender

von Christine Schmitt  04.09.2024

Porträt der Woche

Sinn ernten

Caro Laila Nissen half nach dem 7. Oktober Bauern in Kibbuzim nahe Gaza

von Lorenz Hartwig  01.09.2024