»Don’t look back« heißt das Programm, das die Kantorin Avitall Gerstetter zur Eröffnung der 15. Jiddischen Musik- und Theaterwoche am 23. Oktober am Hasenberg präsentiert. Doch gerade das will die Jüdische Gemeinde Dresden durchaus tun: zurückschauen auf zehn Jahre Jüdisches Gemeindezentrum und auf 15 Jahre Festival. Dazu hat sie nicht nur die erste deutsch-jüdische Kantorin und ihre musikalischen Mitstreiter Christian Lohr (Klavier) und Ernst Ströer (Percussion) eingeladen.
In den beiden Wochen laufen 50 Einzelveranstaltungen an 15 verschiedenen Spielstätten. »Diese Vielfalt ist ein Spiegel der mannigfaltigen Kultur und zugleich Markenzeichen der Jiddischen Woche«, erklärt die jüdische Gemeinde, die gemeinsam mit dem Rocktheater Dresden und HATiKVA das Festival durchführt. Die Angebote wie Theater, Film, Führungen, Konzerte, Aktionen und Gespräche sind für Erwachsene, aber auch für Kinder.
Verpflichtung In den 15 Jahren habe sich die Jiddische Musik- und Theaterwoche einen festen Platz im Dresdner Kulturleben erobert, sagt die Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst, Sabine von Schorlemer. Und auch überregional werde sie wahrgenommen. Das bewiesen die vielen Gäste aus dem In- und Ausland sowie aus Israel. »Es ist für mich deshalb eine Ehre und Verpflichtung zugleich, die Schirmherrschaft für dieses Festival zu übernehmen«, schreibt von Schorlemer im Begleitheft zum Festival.
1996 wurde die Kulturwoche mit dem Schwerpunkt auf dem Jiddischen unter der Federführung von Detlef Hutschenreuter vom Rocktheater Dresden gegründet. Nach 500 Veranstaltungen mit mehr als 300 teilnehmenden Künstlern und zuletzt 4.000 Besuchern stellt sein jetziger Leiter Michael Rockstroh fest: »Das Festival ist gewachsen, ist schon lange erwachsen. Wir haben es zu Begegnungen mit jüdischem Leben erweitert.« So ist es auch nicht verwunderlich, dass der letzte Tag der Musik- und Theaterwoche auf den ersten Tag der Festwoche zum 10-jährigen Bestehen des neuen Gemeindezentrums fällt.
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