Auch in diesem Jahr dämpfen der Kriegszustand und die weiterhin in Gaza gefangen gehaltenen Geiseln die große Purim-Ausgelassenheit. Doch auch leise Hoffnung und der Hunger nach Freude brechen sich Bahn. Manche Kostüme sind zudem als Hommage an die Geiseln zu verstehen.
Es sei schwierig, an Purim zu denken, »wenn man von Krieg umgeben ist«, zitiert die »Jerusalem Post« eine Frau in Jerusalem. »Andererseits geht das Leben weiter.« Das Land müsse inmitten des Leids auch Glück finden, und in diesem Jahr seien die jüngsten Geiselbefreiungen auch ein »legitimer Grund zum Feiern«. Ein anderer Jerusalemer sagte: »Unsere Nation hat so viel ertragen. Zum diesjährigen Purimfest möchte ich feiern gehen – nicht halbherzig, sondern weil ich wirklich glaube, dass es im Leben so viel zu feiern gibt, trotz der Härten des Krieges.«
Die Geschäfte in israelischen Städten sind wie jedes Jahr voll mit Kostümen: Vom Feuerwehrmann bis zum Einhorn, von der Prinzessin bis zum Astronauten ist alles mit dabei. Besonders beliebt sind wie immer die Superhelden – dieses Jahr vor allem Batman, der der Lieblingssuperheld von Ariel Bibas war, der mit seiner Mutter Shiri und seinem kleinen Bruder Kfir in der Gefangenschaft der Hamas in Gaza ermordet wurde. Ganze Schulklassen trugen orangefarbene Batman-Umhänge und -Masken, berichtet die »Times of Israel«.
In Jerusalem bot ein Kostümgeschäft zu Ehren der Bibas-Familie Batman-Kostüme für nur zehn Schekel an. Er mache damit Verlust, so der Besitzer gegenüber der Zeitung, »aber ich möchte es tun«, denn der Wunsch nach diesem Kostüm sei groß, um Mitgefühl zu zeigen. Auch zu Purim.