Bremen

»Zumindest eigenartig«

»Zumindest eigenartig«

Bremen: Katholiken
verkaufen
ehemalige Synagoge

»Ein heikles Thema. Sie wissen, die ehemalige Synagoge«, sagt Propst Ansgar Lüttel, oberster Hirte der Bremer Katholiken. Wie erst jetzt bekannt wurde, ist die ehemalige Synagoge verkauft worden.
Im Juni 1954 hatten die Vorsitzenden der kleinen jüdischen Gemeinde in Bremen, Carl Katz und Max Plauth, das unbeschädigte Leopold-Rosenak-Haus und die ausgebrannte Ruine der Synagoge an die Bremer Katholiken verkauft. Die wollten das nebenan gelegene Kolping-Haus, eine Lehrlings- und Gesellenherberge, erweitern. Mit dem Verkaufserlös konnte die jüdische Gemeinde den Neubau ihrer Synagoge im Vorort Schwachhausen finanzieren.
Seit etwa drei Jahren, sagt Propst Lüttel, habe die Kirche über den Verkauf des Immobilienkomplexes nachgedacht, um ein größeres Bauvorhaben zu finanzieren. Vor gut anderthalb Jahren habe die Verbandsvertretung den Verkauf beschlossen. Vor einem halben Jahr sei der Kaufvertrag unterzeichnet worden, erklärt Lüttel. Vor vier- zehn Tagen habe er Elvira Noa, der Vorsitzenden der Jüdischen Gemeinde in Bremen, beiläufig davon erzählt. Zum 1. April sollen die drei Gebäude geräumt sein.
Auf die Idee, daß die jüdische Gemeinde sich eine neue Nutzung ihrer alten Synagoge vorstellen könnte, sei man nicht gekommen. Es sei um »viel Geld« gegangen. Und da müsse so ein Projekt nicht auf dem Marktplatz zerredet werden, sagt Lüttel. Außerdem habe sich in den vergangenen 50 Jahren niemand aus der jüdischen Gemeinde um die Immobilie gekümmert.
Daß um den Verkauf ein Geheimnis gemacht wird, findet ein Mitglied des jüdischen Gemeinderates »zumindest eigenartig«. Rechtlich sei sicherlich nichts ein- zuwenden, aber entäuscht sei man schon. Wo einst die Bremer Juden ihr Zentrum hatten, sollen jetzt Luxusappartements entstehen. Immerhin muß nach dem Umbau wieder die Hinweistafel auf den Synagogenstandort angebracht werden. baba

FDP

Duell der Silberrücken

Die möglichen Bewerber um eine Parteiführung der Liberalen, Agnes Strack-Zimmermann und Wolfgang Kubicki, beziehen sehr unterschiedlich Positionen zu Israel

 04.03.2025

Hamburg

Wähler lassen AfD rechts liegen, Zeichen stehen auf Rot-Grün

In Hamburg hat Bürgermeister Tschentscher (SPD) weiterhin den Hut auf. Die AfD gewinnt Stimmen hinzu, bleibt aber vergleichsweise schwach

von Markus Klemm, Martin Fischer  03.03.2025

Israel

Tausende Israelis demonstrieren für die Freilassung der Geiseln

Die erste Phase der Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas endet ohne eine Vereinbarung über eine Fortsetzung

 02.03.2025

Berlin

Geräuschlose Premiere: Schwarz-Rot sondiert still und leise

Möglichst bis Ostern soll die neue Bundesregierung stehen. Kein Selbstläufer, denn im Wahlkampf gab es viele Verletzungen. Wie problematisch diese sind, zeigt eine Umfrage in der SPD

von Marco Hadem  28.02.2025

Berlin

Entscheidung über Samidoun-Verbot dieses Jahr

Der Verein Samidoun, das Islamische Zentrum Hamburg, »Compact« - das Bundesinnenministerium hatte zuletzt eine Reihe von Vereinsverboten erlassen. Über einige wird demnächst entschieden

 26.02.2025

Berlin

Zentralrat der Muslime verurteilt Attacke am Holocaust-Mahnmal         

Am Freitag wurde ein Mann am Holocaust-Mahnmal in Berlin Opfer einer Messerattacke. Ermittler gehen von einem antisemitischen Hintergrund aus

 24.02.2025

Bundestagswahl

Orban gratuliert Weidel - und nicht Merz  

Ungarns Regierungschef hat AfD-Chefin Weidel kürzlich wie einen Staatsgast empfangen. Sie ist auch diejenige, an die er nach der Wahl in Deutschland seine Glückwünsche richtet

 24.02.2025

Berlin

Jens Spahn: Gespräche über Koalition können sehr schnell beginnen

CDU-Chef und Wahlsieger Merz will bis Ostern eine neue Regierung bilden. Bereits diese Woche soll es erste Gespräche geben

 24.02.2025

Berlin

Baerbock über Bibas-Familie: »Ihr Schmerz ist kaum zu ertragen«

Die Außenministerin kritisierte auch die Hamas dafür, die lebenden Geiseln vorzuführen

 22.02.2025