Einer der berühmtesten Chansons Edith Piafs ist »Padam«. Was kaum jemand weiß: Der Komponist dieses Liedes war Norbert Glanzberg, ein Jude aus Würzburg. Genau dort, im Jüdischen Gemeinde- und Kulturzentrum Shalom Europa, öffnet am 9. Juli die Ausstellung »Hoffnung trotz allem … – Jüdisches Leben in Bayern 1945 bis heute«. Die von der Gesellschaft zur Förderung jüdischer Kultur und Tradition und dem Landesverband der Israelitischen Kultusgemeinden in Bayern erstellte Ausstellung zeigt den Neubeginn jüdischen Lebens im Bayern der Nachkriegszeit. Ein großer Teil widmet sich dem langjährigen Landesverbandspräsidenten, Simon Snopkowski (1925-2001).
Die Schau wurde vor zwei Jahren bereits im Münchner Maximilianspalais gezeigt. Nun ist sie erweitert um Bilder und Schautafeln, die die Neuentstehung der jüdischen Gemeinde Würzburg nach 1945 zeigen. Zu sehen ist ein spannender Überblick von den schwierigen Anfängen bis zum Bau des neuen Gemeindezentrums.
Karl Grün, Mitglied des Initiativkreises Shalom Europa, weist auf eine Besonderheit der örtlichen jüdischen Geschichte hin: Die 59 Männer und Frauen, die nach 1945 die jüdische Gemeinde neu gründeten, hatten alle bereits vor dem Holocaust in Würzburg gelebt. Katrin Richter
Die Ausstellung »Hoffnung trotz allem… – Jüdisches Leben in Bayern 1945 bis heute« ist vom 9. Juli bis 14. August im Zentrum Shalom Europa, Valentin-Becker-Straße 11 zu sehen. Geöffnet ist montags bis donnerstags 10 -18 Uhr, sonntags 11 - 18 Uhr.
www.shalomeuropa.de