Streit

Witwe von Olympia-Opfer optimistisch über Aussicht auf Einigung

Ilana Romano (links) und Ankie Spitzer, deren Ehemänner beide 1972 in München von palästinensischen Terroristen ermordet wurden, planen vorerst nicht, wie hier 2002 zum Gedenken nach München zu kommen.

Die Witwe eines der israelischen Opfer des Olympia-Attentats 1972 hat sich optimistisch über eine Einigung im Entschädigungsstreit mit Deutschland geäußert. »Ich warte auf die Erklärung der Deutschen«, sagte Ilana Romano der Deutschen Presse-Agentur in Tel Aviv am Mittwoch. Sie ist die Witwe des damals ermordeten Gewichthebers Yossef Romano. »Wie auch immer, ich denke, wir haben das Hindernis überwunden und wir werden vermutlich auch (nach München) fahren«, sagte Romano zum Stand der Verhandlungen.

Nach Angaben aus Verhandlungskreisen steht ein deutsches Angebot im Raum, den Hinterbliebenen ungefähr 28 Millionen Euro zu zahlen.

Am kommenden Montag - dem 50. Jahrestag des Attentats - soll den Ermordeten in München gedacht werden. Die Opferfamilien hatten zum Boykott der Veranstaltung aufgerufen. Sie halten den Umgang mit dem Attentat für ebenso unzureichend wie die bisher gezahlte Entschädigung. Im Falle einer Einigung wird aber mit einer Teilnahme der israelischen Familien sowie des Staatspräsidenten Izchak Herzog an der Gedenkfeier in München gerechnet.

Am 5. September 1972 hatten palästinensische Terroristen bei den Olympischen Spielen in München die israelische Mannschaft überfallen. Elf Mitglieder des Teams und ein Polizist wurden getötet. Die Sicherheitsvorkehrungen galten als mangelhaft, ein Befreiungsversuch der deutschen Einsatzkräfte endete katastrophal. Um eine angemessene Entschädigung für die Hinterbliebenen der Opfer des Attentats wird seit Jahrzehnten gerungen. Sie fordern auch eine Entschuldigung. dpa

Lesen Sie mehr dazu in der kommenden Printausgabe der Jüdischen Allgemeinen.

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