Kulturtage

»Wir wollen noch weiter hinaus«

»Wir wollen noch weiter hinaus«

Peter Sauerbaum
über die
Jüdischen Kulturtage

Die 20. Jüdischen Kulturtage Berlin sind zu Ende. Wie sieht die Bilanz aus?
sauerbaum: Positiv. Denn es ist uns in diesem Jahr gelungen, die Kulturtage für ein jüngeres Publikum zu öffnen. Auch unser Hauptveranstaltungsort – das transparente Festival-
zelt auf dem Hof des Centrums Judaicum – war ein Ereignis für sich.

Hat es sich gelohnt, das Festival etwas früher, etwas kürzer und an zentralem Ort zu veranstalten?
sauerbaum: Ich glaube ja. Denn die Jüdischen Kulturtage finden in Berlin, in einer der Kulturmetropolen dieser Welt, statt. Sie wetteifern mit anderen Kulturveranstaltungen. Und da muß man auf den Punkt kommen.

Die Stars der diesjährigen Kulturtage kamen mit Noa, Idan Raichel und der Gruppe Hadag Nachasch alle aus Israel. Kam die Präsentation jüdischer Kultur aus Berlin und Deutschland dabei nicht zu kurz?
sauerbaum: Die Stars waren nicht nur Noa und Idan Raichel, sondern auch Lior Shambadal, Helene Schneiderman und Helmut Eisel. Jüdische Kultur ist kein nationales Ereignis, es ist ein internationales Ereignis. Dem-
zufolge ist es auch ganz natürlich, wenn die Künstler von überall her kommen. Und wenn sie im Bereich Hip-Hop und Funk aus Israel kommen, ist mir das nur recht, weil es auch die Vitalität des Judentums dokumentiert.

Im nächsten Jahr sollen die Kulturtage ein Open-air-Festival werden.
sauerbaum: Ja, wir gehen weg aus dem Spätherbst in den Sommer. Das genaue Datum kann ich noch nicht nennen. Aber wir wollen mit dem neuen Termin auch das Segment Städtetourismus erschließen. In diesem Jahr haben wir bereits eine neue Zielgruppe mit dem jugendlichen Publikum gewinnen können. Doch wir wollen noch weiter hinaus. Wir machen die Kulturtage nicht nur für die jüdische Gemein
schaft zur Selbstvergewisserung. Wir wollen vielmehr über Kultur, Tradition und Zukunft des Judentums mit den Formsprachen der Kunst berichten. Und damit wollen wir ein größeres Publikum erreichen.

Mit dem Kulturdezernenten der Jüdischen Gemeinde zu Berlin sprach Detlef D. Kauschke

Debatte

Schweden stoppt Unterstützung von UNRWA

Hintergrund des Schrittes ist die Entscheidung Israels, der UNRWA wegen ihrer Verwirklichung in den palästinensischen Terror jegliche Tätigkeit auf israelischem Territorium zu untersagen

 20.12.2024

Kunst

Leitung der documenta 16 wird heute bekanntgegeben 

Wer wird die nächste documenta kuratieren? Die Findungskommission der für 2027 geplanten Schau will ihre Entscheidung jetzt bekanntgeben

von Nicole Schippers  17.12.2024

Nach Assad-Sturz

Libanesischer Politiker ruft Landsleute zur Rückkehr auf

Im von zahlreichen Krisen geplagten Libanon herrscht neue Zuversicht. Nach den Worten eines wichtigen Politikers ist die Weihnachtsfreude in diesem Jahr gar »doppelt so groß«

 17.12.2024

Berlin

Chanukka-Basar in der Synagoge Pestalozzistraße: Kuchen, koscherer Glühwein und ein Bühnenprogramm

Am Sonntag findet der Basar im Innenhof der Synagoge statt. Es gibt ein vielfältiges Bühnenprogramm. Auch die »The Swinging Hermlins« werden auftreten

von Christine Schmitt  13.12.2024

Thüringen

Mario Voigt mit Stimmen der Linken zum Ministerpräsident gewählt

Der CDU-Politiker brauchte nur einen Wahlgang

 12.12.2024

Antisemitismus

RIAS: AfD ist eine Gefahr für Juden in Deutschland

Die Recherche- und Informationsstellen Antisemitismus präsentierte auch neue Zahlen zu antisemitischen Vorfällen

 11.12.2024

Amsterdam

Nach antisemitischer Hetzjagd: Haftstrafen für drei Angeklagte gefordert

Einen Monat nach den Übergriffen stehen nun sieben Menschen vor Gericht

 11.12.2024

Brandenburg

Antisemitismusbeauftragter fordert Priorisierung der Bildungsarbeit

Auch die Sicherheit jüdischer Einrichtungen und Menschen müsse gewährleistet werden, sagte Büttner

 10.12.2024

Berlin

Nach dem Sturz von Assad: Wie geht es nun weiter für die syrischen Flüchtlinge in Deutschland?

von Anne-Béatrice Clasmann  09.12.2024