Herr Romano, EL AL hatte Ärger mit der ultraorthodoxen Kundschaft. Ist der jetzt ausgestanden?
romano: Wir sind ein privates Unternehmen, das im internationalen Wettbewerb steht. Noch Anfang 2006 sah alles sehr gut aus, dann kam die Erhöhung der Treibstoffpreise und der Krieg im Libanon, der auch dem Tourismus und uns schwer geschadet hat. Und Ende vergangenen Jahres kam die Diskussion um Flüge am Schabbat dazu. Aber jetzt haben wir wieder Grund, sehr optimistisch zu sein. EL AL wächst, wir haben ein schweres Jahr hinter uns gelassen.
Das heißt, dass der Streit beigelegt ist?
romano: Das war eine Frage des Kundenservices, kein politisches Thema. Wir versuchen ständig, den Wünschen unserer Kunden gerecht zu werden. Und auch nach unserer Privatisierung im Januar 2005 haben wir den Kurs in dieser Frage nicht geändert: Wir wollen weiterhin nicht am Schabbat fliegen. Aber selbstverständlich kann es mal zu technischen Problemen oder anderen Schwierigkeiten kommen, auf die wir keinen Einfluss haben. Dann müssen wir unserer Verpflichtung gegenüber allen Passagieren gerecht werden, sie an ihr Ziel zu bringen. Ich denke, dass der größte Teil der Juden in Israel und der Diaspora anerkennt, welche Anstrengungen wir unternehmen.
Kann es dabei Kompromisse geben?
romano: Es ist schwer, in religiösen Fragen Kompromisse zu finden – in jeder Religion. Aber wir sind eine Airline im 21. Jahrhundert, die von Tel Aviv aus zu 40 Zielen in aller Welt fliegt. Und das weiterhin nicht an sieben, sondern nur an sechs Tage in der Woche. Das ist eine strategische Entscheidung. Wir haben keinen Grund, die zu ändern.
Mit dem Präsidenten der israelischen Airline sprach Detlef David Kauschke.