»Wir haben nichts
gegen Konkurrenz«
Haim Romano über EL AL und den wachsenden Israel-Tourismus
Auf der am Sonntag zu Ende gegangenen weltgrößten Tourismusmesse – der ITB in Berlin – trat EL AL als nationale Airline, aber nicht mehr als staatliche israelische Fluggesellschaft auf. EL AL wurde im vergangenen Jahr privatisiert, wie hat sich das ausgewirkt?
romano: Sehr positiv. Das Unternehmen ist erfolgreich und macht Gewinn: ein Plus von 10,8 Prozent im vergangenen Jahr. Mit diesem Ergebnis liegen wir vor vielen anderen internationalen Airlines, auch vor der Lufthansa. Zu unserer Flotte gehören derzeit 35 Maschinen, zwei neue Boeing 777 sind bestellt. Wir fliegen 43 Ziele direkt von Tel Aviv aus an und wollen unser Streckennetz noch weiter ausbauen.
Auch Richtung Deutschland?
romano: Ja, der deutsche Markt ist für uns sehr wichtig. Wir haben im vergangenen Jahr 83.000 Passagiere befördert, das war ein Plus von 16 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Wir hoffen, das Passagieraufkommen noch steigern zu können. Unser aktueller Slogan lautet: Wir bringen den Tourismus zurück nach Israel. Der Fremdenverkehr erholt sich, wir erwarten in diesem Jahr ein sehr viel höheres Aufkommen. Dazu werden wir auch weitere Flüge ins Programm aufnehmen. Wir möchten – auch mit unserer Tochtergesellschaft Sun D’Or – speziell freitags und samstags zusätzliche Verbindungen anbieten. Wir überlegen, auch neue Ziele, zum Beispiel Stuttgart, in den Flugplan aufzunehmen.
EL AL hat starke Konkurrenz bekommen. Die israelische Fluggesellschaft Israir warb auf der ITB mit 99-Euro-Tickets nach Tel Aviv. Der TUI-Ferienflieger Hapagfly hat Israel erst im vergangenen November ins Programm genommen und bietet schon jetzt vier wöchentliche Verbindungen im Liniendienst an ...
romano: Gegen die Mitbewerber können wir gut bestehen. Wir haben nichts gegen Konkurrenz, wenn der Wettbewerb fair abläuft.
Medienberichten zufolge hat EL AL seine Maschinen mit dem Raketenabwehrsystem »Flight Guard« ausgestattet. Stimmt das?
romano: Es wird viel geschrieben und geredet ...
... auch, daß europäische Luftfahrtbehörden die Genehmigungen dafür noch nicht erteilt haben und in der Schweiz womöglich die Landerechte auf dem Spiel stehen.
romano: Ich bitte um Verständnis dafür, daß ich dazu keinen Kommentar abgeben kann.
Mit dem EL AL-Präsidenten sprach
Detlef David Kauschke.