Jahresbericht

Weniger Fälle von Extremismusverdacht in Bundeswehr

Die Toreinfahrt der Konrad Adenauer Kaserne in Köln, wo der Militärische Abschirmdienst sitzt Foto: picture alliance / Geisler-Fotopress

In der Bundeswehr sind die Fälle von Extremismusverdacht im vergangenen Jahr erstmals wieder deutlich zurückgegangen. Der Militärische Abschirmdienst (MAD) habe zum Jahreswechsel 962 Fälle bearbeitet, während es zum Vorjahreszeitpunkt noch 1452 Fälle waren, heißt es im Jahresbericht 2022 des Verteidigungsministeriums, der am Freitag dem Bundestag übermittelt wurde und der Deutschen Presse-Agentur vorlag. Ganz oben lagen erneut Verdachtsfälle wegen Rechtsextremismus, die aber insgesamt zurückgingen.

Insgesamt war der Vergleich zum Vorjahreszeitraum komplizierter, weil nun zwischen Abwehroperationen und Prüffällen unterschieden wird, bei denen Zuständigkeiten und das Vorliegen von Verdachtsmomenten nur untersucht werden. »Dieser Umstand allein ist jedoch nicht ausschlaggebend, da auch die Gesamtanzahl der Fallbearbeitungen, d. h. der nachrichtendienstlichen Prüf- und Abwehroperationen, im Jahr 2022 stark zurückgegangen ist«, heißt es in dem Bericht.

Verdachtsfälle Im Bereich Rechtsextremismus wurden laut Bericht zum Stichtag 31. Dezember des vergangenen Jahres 773 Verdachtsfälle bearbeitet (2021: 1242). Es gab 163 Neuaufnahmen (2021: 589). Der Militärgeheimdienst bearbeitete 55 Verdachtsfälle im Bereich »Reichsbürger und Selbstverwalter«, die die Bundesrepublik nicht als Staat anerkennen. Im Berichtszeitraum erfolgten 11 Neuaufnahmen (2021: 38). Es wurden demnach 38 Verdachtsfälle wegen Islamismus bearbeitet (2021: 80). In dem Jahr wurden 19 Verdachtsfälle neu aufgenommen. (2021: 40). Neu hinzugekommen ist die Kategorie »Verfassungsschutzrelevante Delegitimierung des Staates«, bei dem 67 Verdachtsfälle bearbeiteten wurden.

Erkannte Extremisten, bei denen sich der Verdacht bestätigt, werden in der Kategorie »Rot« eingeordnet. Im Berichtszeitraum wurden insgesamt zwölf Personen (2021: 11) als Extremisten neu erkannt, darunter sieben als Rechtsextremisten. Die Gründe für die insgesamt zurückgehenden Fallzahlen seien »vielschichtig«, hießt es in dem Bericht der Koordinierungsstelle für Extremismusverdachtsfälle (KfE) im Verteidigungsministerium. Die Bemühungen für einen Kampf gegen Extremismus dürften nicht reduziert werden. Die Autoren schreiben: »Die Gefahren für unsere freiheitliche demokratische Grundordnung aufgrund extremistischer Bestrebungen bestehen fort.« dpa

Berlin

Bundesregierung begeht Gedenktag für Opfer von Terror

Im Auswärtigen Amt werden dazu Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) und Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) erwartet

 11.03.2025

München

Mann soll Plagiat wegen Obduktion seiner toten Mutter inszeniert haben

War es ein irrer Racheplan? Ein Mann soll mit der Fälschung eines Buches einem Rechtsmediziner geschadet haben. Seine Verteidigung fordert Freispruch – und auch er selbst äußert sich sehr ausführlich.

 07.03.2025

Hamburg

Wähler lassen AfD rechts liegen, Zeichen stehen auf Rot-Grün

In Hamburg hat Bürgermeister Tschentscher (SPD) weiterhin den Hut auf. Die AfD gewinnt Stimmen hinzu, bleibt aber vergleichsweise schwach

von Markus Klemm, Martin Fischer  03.03.2025

Israel

Tausende Israelis demonstrieren für die Freilassung der Geiseln

Die erste Phase der Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas endet ohne eine Vereinbarung über eine Fortsetzung

 02.03.2025

Berlin

Geräuschlose Premiere: Schwarz-Rot sondiert still und leise

Möglichst bis Ostern soll die neue Bundesregierung stehen. Kein Selbstläufer, denn im Wahlkampf gab es viele Verletzungen. Wie problematisch diese sind, zeigt eine Umfrage in der SPD

von Marco Hadem  28.02.2025

Berlin

Entscheidung über Samidoun-Verbot dieses Jahr

Der Verein Samidoun, das Islamische Zentrum Hamburg, »Compact« - das Bundesinnenministerium hatte zuletzt eine Reihe von Vereinsverboten erlassen. Über einige wird demnächst entschieden

 26.02.2025

Berlin

Zentralrat der Muslime verurteilt Attacke am Holocaust-Mahnmal         

Am Freitag wurde ein Mann am Holocaust-Mahnmal in Berlin Opfer einer Messerattacke. Ermittler gehen von einem antisemitischen Hintergrund aus

 24.02.2025

Bundestagswahl

Orban gratuliert Weidel - und nicht Merz  

Ungarns Regierungschef hat AfD-Chefin Weidel kürzlich wie einen Staatsgast empfangen. Sie ist auch diejenige, an die er nach der Wahl in Deutschland seine Glückwünsche richtet

 24.02.2025

Berlin

Jens Spahn: Gespräche über Koalition können sehr schnell beginnen

CDU-Chef und Wahlsieger Merz will bis Ostern eine neue Regierung bilden. Bereits diese Woche soll es erste Gespräche geben

 24.02.2025