Kritik an Israel

Vorschnell und einseitig

Vorschnell und einseitig

Zentralrat der Juden in Deutschland hält die Kritik an Israel für unangemessen

Der Zentralrat der Juden in Deutschland hat vor einseitiger Kritik am militärischen Vorgehen Israels im Libanon gewarnt. »Die Verantwortung für die aktuelle Situation trägt nicht Israel, sondern die libanesische Regierung, die seit Jahren nicht ihrer Verpflichtung nachkommt, die terrori- stische Hisbollah aufzulösen«, erklärte die Präsidentin des Zentralrats, Charlotte Knobloch, in Berlin. Der Vizepräsident des Zentralrats, Dieter Graumann, forderte die sofortige Entwaffnung terroristischer Organisationen wie der Hisbollah. Es liege in der Verantwortung der Weltgemeinschaft, die libanesische Regierung zur Umsetzung der UN-Resolution 1559 zu zwingen. »Wo war die Verurteilung der libanesischen Regierung, die entgegen der Verpflichtung des Weltsicherheitsrats nach dem Rückzug der Israelis nichts gegen die Anschläge der Hisbollah unternommen hat?«
Graumann bezeichnete zudem Äußerungen von Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier zu den Raketenangriffen auf den Libanon als einseitig. Der Minister messe offenbar mit zweierlei Maß. »Seine öffentliche Verurteilung der Raketenangriffe auf israelische Zivilisten haben wir bis jetzt vermißt«, sagte der Vizepräsident. Zu recht habe Bundeskanzlerin Angela Merkel angemahnt, bei dem Konflikt nicht Ursache und Wirkung zu verwechseln »und das Ende der Bedrohung Israels durch die Hisbollah-Milizen gefordert«. Zentralrats-Vizepräsident Salomon Korn betonte, kein Staat der Welt – auch Israel nicht – könne Raketenterror und die Entführung seiner Soldaten vom eigenen Territorium als legitime Mittel zur Durchsetzung politischer Forderungen akzeptieren. »Diejenigen, die heute so vollmundig und vorschnell Israel ein unangemessenes Vorgehen unterstellen, müssen sich fragen lassen, wie sie reagieren würden, wenn sie selbst unter ständiger Bedrohung durch Raketenangriffe leben müßten.« Israel habe wie jeder andere Staat der Welt das Recht, sich zu verteidigen, sagte Korn. »Die scharfen Drohungen aus Damaskus und Teheran gegen Israel zeigen einmal mehr, was schon bekannt war: Syrien und Iran sind aktiv in den Terror der Hamas und Hisbollah verstrickt.«
Besonders scharf kritisierte Zentralrats-Vizepräsident Dieter Graumann Äußerungen von Entwicklungshilfeministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul. Die SPD-Politike- rin hatte in Interviews das Vorgehen Israels als »völkerrechtswidrig« bezeichnet. Dieses Urteil entspringe den »üblichen antiisraelischen Reflexen« dieser Politikerin und »entbehre zudem auch jeder moralischen und inhaltlichen Grundlage«, betonte Graumann. Der Generalsekretär des Zentralrats, Stephan J. Kramer, nannte Wieczorek-Zeul am Montag »nicht länger tragbar«. ja

Riesa

Massive Proteste gegen AfD-Bundesparteitag 

Mehrere tausend Menschen sind seit dem frühen Samstagmorgen in der sächsischen Stadt gegen den AfD-Bundesparteitag auf die Straße gegangen

 11.01.2025

Medien

Medienwissenschafter: Erleben Großangriff auf unabhängigen Journalismus

Der öffentliche Raum leide unter »sehr reichen, sehr mächtigen Journalismus-Verächtern«

 10.01.2025

USA

Mel Gibson: »Mein Zuhause sah aus wie Dresden«

Zahlreiche Stars sind von der gewaltigen Feuerkatastrophe in Kalifornien betroffen. Auch Mel Gibsons Haus fiel den Flammen zum Opfer. Nach antisemitischen Einlassungen in der Vergangenheit irritiert er nun einmal mehr mit unpassenden Vergleichen

 10.01.2025

Rechtsextremismus

Online-Talk: Musk wirbt erneut für AfD. Weidel rechnet mit Merkel ab

Mit positiven Aussagen über die AfD hat sich der US-Milliardär Musk bereits in den deutschen Wahlkampf eingeschaltet. Nun kommt es auf seiner Plattform X zum virtuellen Treffen mit der Parteichefin

 09.01.2025

Libanon

Parlament wählt Armeechef zum Staatspräsidenten

Es hat 13 Versuche gebraucht, nun gibt es endlich einen neuen Präsidenten. Die Hoffnungen auf einen Umschwung im Land sind groß

 09.01.2025

Menlo Park

Faktenchecker adé: Meta öffnet die Schleusen

Mark Zuckerberg kündigt die Abkehr vom bisherigen Moderationsmodell bei Facebook, Instagram und Threads an. Und das ist längst nicht alles

von Andrej Sokolow, Luzia Geier  09.01.2025

Kultur

Termine und TV-Tipps

Termine und Tipps für den Zeitraum vom 9. bis zum 18. Januar

 09.01.2025

Berlin

Weidel trifft Musk zu Online-Gespräch

Der amerikanische Milliardär schaltet sich von den USA aus in den deutschen Wahlkampf ein und macht Werbung für die zumindest in Teilen rechtsextremistische AfD. Jetzt kommt es zum virtuellen Kennenlernen mit Parteichefin Weidel

 09.01.2025

USA

Meta beendet Fakten-Checks und kündigt Zusammenarbeit mit Trump an

Die Änderungen gelten zunächst nur in den USA

 07.01.2025