Anne-Sophie Mutter

Vivaldi, Bach und Benefiz

von Miryam Gümbel

Zwölf Wochen sind es noch bis zur Einweihung der neuen Synagoge am Jakobsplatz am 9. November. Für die Passanten ist inzwischen bereits von außen zu sehen, wie die drei Gebäude – Gemeindezentrum, das Jüdische Museum der Stadt München und eben die Synagoge – mehr und mehr Gestalt annehmen.
Unterstützung bei der Finanzierung leistet dabei das Kuratorium zur Förderung des neuen Jüdischen Gemeindezentrums, das im Mai 2000 unter Vorsitz von Harald Strötgen, dem Vorstandsvorsitzenden der Münchner Stadtsparkasse, gegründet wurde. Bei aller erfolgreichen und engagierten Arbeit und der Unterstützung durch große und kleine Sponsoren fehlen noch rund drei Millionen Euro. IKG-Präsidentin Charlotte Knobloch hofft, daß die Summe bis Jahresende noch zusammen kommen wird.
Für einen Beitrag dazu bekommen die Münchner nun eine einmalige Gegenleistung: Am 17. September um 19 Uhr findet im Herkulessaal der Münchner Residenz ein Benefizkonzert zugunsten des Gemeindezentrums statt. Star des Abends ist die Violinvirtuosin Anne-Sophie Mutter. Sie wird gemeinsam mit Stipendiaten ihrer Stiftung – diese fördert weltweit seit 1997 junge hochbegabte Solisten der Fächer Violine, Bratsche, Cello und Kontrabaß – sowie Musikern des Orchesters Jakobsplatz spielen. Auf dem Programm stehen die Vier Jahreszeiten von Antonio Vivaldi und das Doppelkonzert in d-moll von Johann Sebastian Bach.
Im Anschluß an das Konzert findet ein Empfang im Kaisersaal der Residenz statt, einem Ambiente, das dem fürstlichen Musikgenuß voll entspricht.
Mit dem Reinerlös dieser Veranstaltung – es werden rund 300.000 Euro erwartet – will die Künstlerin das neue Jüdische Zentrum der Israelitischen Kultusgemeinde am Jakobsplatz unterstützen.
Für Anne-Sophie Mutter bedeutet das Konzert aber mehr, als einen finanziellen Beitrag für das Gemeindezentrum zu leisten: »Ich möchte Impulse geben für den künftigen kulturellen Austausch am Jakobsplatz«, sagt die Virtuosin. »Jedes Konzert ist eine multikulturelle Angelegenheit und damit eine Brücke, denn die Arbeit mit internationalen Künstlern setzt Vorurteilsfreiheit voraus.« Von ihrem Engagement erhofft sie sich gleichwohl Anstöße für weitere Sponsoren.
Für Charlotte Knobloch ist das Konzert ebenfalls mehr als ein weiterer Finanzierungsbaustein für das Gemeindezentrum. Die IKG-Präsidentin ist von dem Konzert-Programm begeistert. Besonders freut sie sich auf Vivaldis Vier Jahresezeiten. Das musikalische Nacherleben von Pflanzen- und Tierwelt, von den zarten Tönen des Frühlings mit Vogelgezwitscher und leisem Windhauch über den jungen Gräsern über die Fülle der Sommer- und Herbsttöne bis hin zu harten Winterwinden und brechendem Eis begeistert die Natur-Freundin Knobloch.
Dazu kommen Dankbarkeit und auch ein wenig Rührung. Bei einem Pressegespräch dankte sie Anne-Sophie Mutter für deren Einsatz: »Im Judentum gibt es dafür einen besonderen Ausdruck, den Begriff der Mizwa. Es ist eine Ehre für unsere Gemeinde, daß wir in den Genuß dieser Mizwa kommen dürfen.«

Karten sind erhältlich an allen München-Ticket-Verkaufsstellen sowie online unter www.muenchenticket.de.

Flüchtlingshilfswerk

Israel verbietet UNRWA Arbeit auf seinem Staatsgebiet

Israel schränkt die Arbeit des UN-Hilfswerks für die Palästinenser nach Terrorvorwürfen massiv ein

 28.10.2024

Berlin

Schimon Stein: Jüdisches Leben in Deutschland bleibt bedroht

»Der Schutz des jüdischen Lebens ist zum deutschen Mantra geworden«, so der Ex-Botschafter

 23.10.2024

Schloss Meseberg

Scholz dankt Katar für Vermittlung im Nahost-Krieg

Das Emirat ist Vermittler, gilt aber auch als Terror-Finanzier

 23.10.2024

Nahost

Baerbock macht sich in Beirut Bild der Lage

Die Außenministerin warnt vor »völliger Destabilisierung« des Libanon

 23.10.2024

Nahost-Krieg

London schränkt Waffenexporte nach Israel ein

Staatssekretärin Anneliese Dodds spricht von einer Begehung mutmaßlicher Kriegsverbrechen

 23.10.2024

Video

Was Sinwar kurz vor dem Überfall auf Israel machte

Die israelischen Streitkräfte haben Videomaterial veröffentlicht, das Yahya Sinwar am Vorabend des Hamas-Überfalls am 7. Oktober 2023 zeigt

 20.10.2024

Gaza

100.000 Dollar für jede lebende Geisel

Der Unternehmer und ehemalige Sodastream-CEO Daniel Birnbaum hat den »guten Menschen in Gaza« ein Angebot gemacht

 20.10.2024 Aktualisiert

Feiertage

Chatima towa, oder was?

Was von Rosch Haschana über Jom Kippur bis Sukkot die korrekte Grußformel ist

von Rabbiner Yaacov Zinvirt  24.10.2024 Aktualisiert

Baden-Württemberg

Jüdisches Mosaik in Karlsruhe beschädigt

War es ein Unfall, Vandalismus oder eine gezielte Tat?

 15.10.2024