Handys

Verstrahlt

Weltweit nutzen inzwischen mehr als zwei Milliarden Menschen Mobiltelefone. Die Frage ihrer gesundheitlichen Verträglichkeit blieb bisher ungeklärt. Eine israelische Studie konnte nun erstmals eine direkte Korrelation zwischen Sprechdauer und der Gefahr von Speicheldrüsenkrebs feststellen. Die Ergebnisse der israelischen Forscher sind Teil von INTERPHONE, der bisher größten Studie zu den Gesundheitsrisi- ken von Handys, die die Weltgesundheitsorganisation (WHO) in 13 Ländern durchführen lässt. Die EU sowie internationale Mobilfunkunternehmen sind mit großen Summen an den Forschungen beteiligt.
Seit Jahren rätseln Forscher, ob die schwache elektromagnetische Strahlung von Handys Krebs auslösen kann. Die Energie, die von Handys ausgestrahlt wird, erwärmt einen etwa 5 Quadratzentimeter großen Teil unseres Kopfes. Der größte Teil der Strahlung wird dabei von Haut, Ohr und der größten Speicheldrüse, der Parotis, absorbiert. Nur 20 bis 30 Prozent der Strahlung erreichen einen kleinen Teil des Gehirns. Die meisten Studien, die bisher veröffentlicht wurden, darunter auch eine große deutsche Studie im Rahmen von INTERPHONE, konnten keine Verbindung zwischen der Benutzung von Handys und Hirntumoren feststellen.
Daher erregen die israelischen Forschungsergebnisse, die jetzt im American Journal of Epidemiology veröffentlicht wurden, großes Aufsehen. Die Forschergruppe unter der Leitung von Siegal Sadetzki vom Tel-Haschomer-Krankenhaus bei Tel Aviv untersuchte alle Fälle von Speicheldrüsenkrebs, die sich von 2001 bis 2003 in Israel ereigneten. Danach verglich sie das Benutzerverhalten der insgesamt 460 Patienten mit einer Kontrollgruppe von 1.266 gesunden Menschen. Erstmals fanden die Forscher dabei eine direkte Korrelation: Demnach hatten die gesprächigsten Handybesitzer eine um 58 Prozent höhere Chance, an Speicheldrüsenkrebs zu erkranken. Menschen, die niemals das Ohr wechselten und keine Hilfsmittel wie ein Bluetoothgerät oder Kopfhörer benutzten, steigerten ihr Risiko um 49 Prozent.
Überraschend für die Forscher war der Umstand, dass eine hohe Dichte von Telefonantennen das Krebsrisiko anscheinend mindert, da sie die Strahlung der einzelnen Handys verringert. So hatten Handybenutzer in ländlichen Gebieten ein weitaus höheres Risiko, an Krebs zu erkranken, als redselige Kollegen in den Städten.
Sadetzki erklärte, es sei wohl noch zu früh, um endgültig die Gefahren abzuschätzen, die von übermäßiger Handy-Benutzung ausgehen. Selbst in Hiroshima konnte der gesamte Umfang der Strahlenschäden, die die amerikanische Atombombe 1945 auslöste, erst 1995 in einer abschließenden Studie erfasst werden. Auch im Fall des Tabaks dauerte es Jahrzehnte, bis unanfechtbare Schlussfolgerungen über dessen Gesundheitsgefahren möglich waren.
Unterdessen empfahl die israelische Expertin, Hilfsmittel wie Kopfhörer oder Freisprechanlagen einzusetzen, die einen großen Abstand zwischen Handy und Kopf erlauben, und überwiegend in Gebieten mit vielen Antennen zu sprechen. Gleichzeitig solle der Gebrauch von Handys am besten auf ein Minimum reduziert werden, so Sadetzki, schließlich sei bereits unbestreitbar erwiesen, dass sie die Unfallgefahr im Straßenverkehr bedeutend erhöhen.

Israel

Eli Sharabis Bestseller bald auch auf Englisch

Zum zweiten Jahrestag des Hamas-Massakers vom 7. Oktober 2023 soll das Buch der ehemaligen Geisel veröffentlicht werden

von Sabine Brandes  10.07.2025

Genf

Türk verurteilt US-Sanktionen gegen Albanese

Der Hochkommissar der Vereinten Nationen für Menschenrechte, Volker Türk, sprach von »Angriffen« und »Drohungen« gegen die umstrittene Italienerin

 10.07.2025

Der unter liberianischer Flagge fahrende Massengutfrachter "Eternity C" beim Untergang im Roten Meer am Mittwoch, den 9. Juli 2025.

Terror auf See

Tote nach Huthi-Angriff auf Handelsschiff

Die Huthi-Miliz im Jemen versenkt innerhalb von 24 Stunden zwei Schiffe auf dem Roten Meer

von Nicole Dreyfus  10.07.2025

Wien

Vor Treffen mit Sa’ar: Wadephul ermahnt Israel

Der Bundesaußenminister will sich weiter für einen Waffenstillstand und die Freilassung der Geiseln einsetzen, verlangt aber bessere humanitäre Hilfe in Gaza

 10.07.2025

Gaza

Das Dilemma des Deals

Premier Benjamin Netanjahu hat das Weiße Haus ohne ein Freilassungsabkommen für die israelischen Geiseln verlassen. Die Verhandlungen gehen weiter

von Sabine Brandes  09.07.2025

Berlin

Bundestagspräsidentin will Angehörige israelischer Geiseln treffen

In dieser Woche sind Angehörige der von der Hamas verschleppten Geiseln in Berlin. Am Dienstag kommt Bundestagspräsidentin Klöckner mit ihnen zusammen. Sie formuliert im Vorfeld klare Erwartungen

 07.07.2025

Magdeburg

Batiashvili und Levit mit Kaiser-Otto-Preis ausgezeichnet

Der Kaiser-Otto-Preis ist die höchste Auszeichnung der Stadt Magdeburg. Er wurde im Jahr 2005 anlässlich des 1.200-jährigen Stadtjubiläums zum ersten Mal verliehen. In diesem Jahr ging er an zwei Künstler, die sich gesellschaftlich engagieren

von Oliver Gierens  03.07.2025

Israel

Gideon Saar: Mehrheit der Regierung will Gaza-Deal

Israels rechtsextreme Minister Itamar Ben-Gvir und Bezalel Smotrich möchten einen neuen Gaza-Deal verhindern. Laut Außenminister Saar sind die meisten Regierungsmitglieder aber anderer Ansicht

 02.07.2025

Politik

Dobrindt in Israel - Treffen mit Netanjahu geplant

Innenminister: »Ich will zeigen, dass wir Israel als engsten Partner im Kampf gegen den Terror unterstützen.«

 28.06.2025