Der brandenburgische Verein Opferperspektive zur Unterstützung von Betroffenen rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt wird 25 Jahre alt. Stetig ansteigende Beratungszahlen zu Antidiskriminierungsfragen und fortlaufend hohe Zahlen bei rechten Gewalttaten machten deutlich, dass die Arbeit der Opferperspektive weiter unentbehrlich sei, erklärte der Verein am Donnerstag in Potsdam. Die gesellschaftliche Situation in Brandenburg habe sich zudem vor den Kommunal- und Landtagswahlen im kommenden Jahr zugespitzt.
täglich Der Verein erhalte nahezu täglich Hinweise auf neue Fälle rassistischer Ausgrenzung, von »Queerfeindlichkeit«, Diskriminierung oder rechten Übergriffen, hieß es. Die hohen Zustimmungswerte für die AfD bedeuteten für die Ratsuchenden der Opferperspektive, dass die gegen sie gerichteten Taten von großen Teilen der Brandenburger Gesellschaft gebilligt würden. Die AfD wird in Brandenburg seit geraumer Zeit als rechtsextremer Verdachtsfall vom Verfassungsschutz beobachtet.
Opferperspektive-Geschäftsführerin Judith Porath erklärte, der Verein werde sich auch in Zukunft für eine offene und solidarische Gesellschaft einsetzen. »Selbst wenn extrem rechte Kräfte wieder mehr Bedeutung und Macht in Brandenburg erlangen sollten, werden wir weiter für diejenigen streiten, die von rechter Gewalt und gesellschaftlicher Ausgrenzung betroffen sind«, betonte sie. Die Opferperspektive wurde 1998 als Reaktion auf eine massive Welle rechtsextremer Gewalt gegründet. Das Jubiläum wird am Freitagabend in Potsdam gefeiert. epd