Im Zusammenhang mit dem Ausschluss einer jüdischen Reisegruppe von einem Lufthansa-Flug nach Budapest sieht der hessische Antisemitismusbeauftragte Uwe Becker beim Konzern einen aufrichtigen Umgang mit dem Vorfall.
»In meinem Gespräch mit der Lufthansa ist mir das ernsthafte Bemühen zur Aufklärung des gesamten Vorgangs sehr deutlich vermittelt worden. Für mich steht die Integrität der Lufthansa und ihre klare moralische Haltung außer Frage«, sagte Becker am Dienstag.
fehlverhalten Umso mehr schmerze natürlich gerade ein solcher Vorfall gegenüber jüdischen Reisenden, die eben nicht nach ihrem individuellen Verhalten oder Fehlverhalten, sondern nach ihrer Glaubenszugehörigkeit als Gruppe behandelt wurden.
Anfang Mai war eine aus New York kommende Gruppe orthodoxer Juden in Frankfurt pauschal vom Weiterflug nach Budapest ausgeschlossen worden, nachdem einige Passagiere sich auf dem Atlantikflug geweigert hatten, Schutzmasken zu tragen. Im Nachhinein hatte Lufthansa bedauert, »dass der größeren Gruppe die Weiterreise nicht ermöglicht wurde, anstatt diese Entscheidung auf einzelne Personen zu beschränken«.
Lufthansa-Chef Carsten Spohr hatte beim Zentralrat der Juden und der Jüdischen Gemeinde zu Berlin um Entschuldigung gebeten und in einer Mitarbeiterbotschaft erklärt: »Antisemitismus hat bei Lufthansa keinen Platz.« dpa/ja