Antirassismus-Konferenz in Durban

Unter Protest

Eigentlich waren es noble Ziele, die sich die UNO-Weltkonferenz gegen Rassismus im September 2001 gesetzt hatte. Sklaverei und Kolonialismus sollten öffentlich als Verbrechen anerkannt werden, außerdem wollte man Strategien für ein gemeinsames Vorgehen gegen Fremdenfeindlichkeit entwickeln.
Doch die Tagung in der südafrikanischen Stadt Durban geriet zu einem regelrechten Tribunal gegen Israel. Sowohl auf der Konferenz als auch im gleichzeitig tagenden Forum der Nichtregierungsorganisationen (NGO), das ebenfalls unter der Schirmherrschaft der Vereinten Nationen stand, waren die arabischen Vertreter tonangebend – mit einem Ziel: Israel sollte als Ausgeburt des Rassismus verurteilt werden.
Auf dem Konferenzgelände wurden die Protokolle der Weisen von Zion und Mein Kampf verkauft. Immer wieder kam es zu Demonstrationen, bei denen »Israel ist Apartheid« und »Tod den Juden« gerufen wurde. Das jüdische Gemeindezentrum in Durban musste nach Gewaltdrohungen für die Dauer der Konferenz geschlossen werden. Jüdische Teilnehmer berichteten, sie hätten Angst um ihre körperliche Unversehrtheit gehabt.
Als die arabischen Staaten schließlich einen bereits angekündigten Resolutionsentwurf einbrachten, in dem Zionismus und Rassismus gleichgesetzt wurden, zogen Israel und die USA ihre Delegierten zurück und verließen das Treffen unter Protest. Im NGO-Forum scheiterten jüdische Gruppen mit ihrem Antrag, unter anderem die Leugnung des Holocaust zu ächten. Auch sie reisten vorzeitig ab.
Die UNO-Konferenz entschied, gegen die Stimmen der arabischen Vertreter den Nahostkonflikt in der Abschlusserklärung weitgehend auszusparen. In der mit großer Mehrheit verabschiedeten Resolution des NGO-Forums wurde Israel jedoch als »rassistischer Apartheidstaat« bezeichnet, der »systematisch rassistische Verbrechen« begehe, darunter »Kriegsverbrechen, Völkermord, ethnische Säuberungen und Staatsterrorismus gegen das palästinensische Volk«. Alex Feuerherdt

Indischer Ozean

Malediven will Israelis die Einreise verbieten

Es ist nicht die erste Ankündigung dieser Art: Urlauber aus Israel sollen das Urlaubsparadies nicht mehr besuchen dürfen. Das muslimische Land will damit Solidarität mit den Palästinensern zeigen.

 16.04.2025

Essen

Was gehört auf den Sederteller?

Sechs Dinge, die am Pessachabend auf dem Tisch nicht fehlen dürfen

 11.04.2025

Spenden

Mazze als Mizwa

Mitarbeiter vom Zentralratsprojekt »Mitzvah Day« übergaben Gesäuertes an die Berliner Tafel

von Katrin Richter  10.04.2025

Jerusalem

Oberstes Gericht berät über Entlassung des Schin-Bet-Chefs

Die Entlassung von Ronen Bar löste Massenproteste in Israel aus. Ministerpräsident Netanjahu sprach von einem »Mangel an Vertrauen«

 08.04.2025

Würdigung

Steinmeier gratuliert Ex-Botschafter Primor zum 90. Geburtstag

Er wurde vielfach ausgezeichnet und für seine Verdienste geehrt. Zu seinem 90. Geburtstag würdigt Bundespräsident Steinmeier Israels früheren Botschafter Avi Primor - und nennt ihn einen Vorreiter

von Birgit Wilke  07.04.2025

Weimar

Historiker Wagner sieht schwindendes Bewusstsein für NS-Verbrechen

Wagner betonte, wie wichtig es sei, sich im Alltag »gegen Antisemitismus, gegen Rassismus, gegen Muslimfeindlichkeit und gegen jede Form gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit« zu engagieren

 07.04.2025

Sachsen-Anhalt

Fünf Stolpersteine in Magdeburg gestohlen

Die Tat soll sich am 1. April ereignet haben

 03.04.2025

Gastbeitrag

Vom Schweigen zum Handeln

Das Bayerische Bündnis für Toleranz ist heterogen. Doch beim Kampf gegen Antisemitismus steht es vereint

von Philipp Hildmann  03.04.2025

New York

UN: Hunderte Kinder seit Scheitern der Waffenruhe in Gaza getötet

Unicef-Exekutivdirektorin fordert die Terrororganisation Hamas und Israel auf, dem humanitären Völkerrecht nachzukommen und Kinder zu schützen

 01.04.2025