Vereinte Nationen

Videos mit explizitem Inhalt in der Kritik

Ein UN-Dienstfahrzeug Foto: imago

Die Aktivitäten der Vereinten Nationen im Heiligen Land sind seit längerer Zeit Zielscheibe von Kritik - vor allem von Seiten Israels. Doch jetzt macht die UN vor Ort mit einem Skandal der anderen Art Schlagzeilen: Auf einem 18 Sekunden langen Video, das in Tel Aviv aufgenommen wurde, ist ein Mann in einem weißen Jeep der UN zu sehen; auf dem Schoß des Mannes - in eindeutiger Pose - sitzt eine Frau im roten Kleid.

https://twitter.com/MatteaMerta/status/1275979766039031809

Auf dem Vordersitz sitzt – offenbar gänzlich unberührt von dem Geschehen hinter ihm – der Beifahrer des Wagens. Gleichzeitig bewegt sich das Fahrzeug langsam fort. Der Chauffeur selbst ist auf dem Video nicht zu sehen. Das Pikante: Bei dem weißen Jeep handelte es sich um einen der offiziellen weißen Einsatzwagen der Vereinten Nationen.

ERMITTLUNGEN Diese versprach umgehend Aufklärung. In New York sagte Stéphane Dujarric, der Chefsprecher von UN-Generalsekretär António Guterres, man sei »schockiert und tief verstört«. Ein derartiges Verhalten von UN-Mitarbeitern sei nicht nur gegen die Regeln, sondern verstoße »gegen alles, für was wir stehen,« so Dujarric.

Mitarbeitern der Vereinten Nationen ist es untersagt, die Dienste von Prostituierten in Anspruch zu nehmen. Vor Kurzem wurde ein Bericht veröffentlicht, demzufolge es im Jahr 2019 175 Beschuldigungen gegen UN-Mitarbeiter wegen sexueller Nötigung  und Vergewaltigung gegeben hatte. 16 davon waren begründet, 15 unbegründet; in den anderen Fällen laufen die Ermittlungen noch.

FRIEDENSMISSION Guterres selbst ließ der britischen BBC mitteilen, die Abteilung für interne Ermittlungen werde den Vorfall eingehend und schnell untersuchen. Ersten Erkenntnisse wurden bereits bekannt. Demzufolge deutet das Kennzeichen des Dienstwagens darauf hin, dass die Wageninsassen für die UNTSO arbeiten. Die Friedensmission, für die insgesamt 400 Mitarbeiter tätig sind, überwacht im Auftrag des Sicherheitsrats seit 1949 die Einhaltung der Waffenstillstandsabkommen im Nahen Osten.

Dujarric sagte, man sei kurz davor, auch die Namen der Beteiligten in Erfahrung zu bringen. Bei der Frau im roten Kleid handelte es sich vermutlich um eine Prostituierte.

DIPLOMATISCHER SCHUTZ Auf Twitter witzelten viele über den Vorfall. »Wo diplomatische Anstrengungen nicht mehr weiterhelfen, handeln die UN nun endlich entschlossen!«, schrieb ein User dort.

In Israel sind die geräumigen weißen Geländewagen mit den aufgedruckten UN-Lettern Teil des öffentlichen Lebens – und gerade abends oft in den Ausgehzonen großer Städte zu sehen. Die Mitarbeiter der verschiedenen Missionen der Vereinten Nationen genießen diplomatischen Schutz. So ist es Polizisten in ihren Einsatzländern nicht gestattet, UNO-Personal zu verhaften oder zu verhören. Stattdessen sind die Heimatstaaten für die Verfolgung möglicher Straftaten zuständig.

Indischer Ozean

Malediven will Israelis die Einreise verbieten

Es ist nicht die erste Ankündigung dieser Art: Urlauber aus Israel sollen das Urlaubsparadies nicht mehr besuchen dürfen. Das muslimische Land will damit Solidarität mit den Palästinensern zeigen.

 16.04.2025

Essen

Was gehört auf den Sederteller?

Sechs Dinge, die am Pessachabend auf dem Tisch nicht fehlen dürfen

 11.04.2025

Spenden

Mazze als Mizwa

Mitarbeiter vom Zentralratsprojekt »Mitzvah Day« übergaben Gesäuertes an die Berliner Tafel

von Katrin Richter  10.04.2025

Jerusalem

Oberstes Gericht berät über Entlassung des Schin-Bet-Chefs

Die Entlassung von Ronen Bar löste Massenproteste in Israel aus. Ministerpräsident Netanjahu sprach von einem »Mangel an Vertrauen«

 08.04.2025

Würdigung

Steinmeier gratuliert Ex-Botschafter Primor zum 90. Geburtstag

Er wurde vielfach ausgezeichnet und für seine Verdienste geehrt. Zu seinem 90. Geburtstag würdigt Bundespräsident Steinmeier Israels früheren Botschafter Avi Primor - und nennt ihn einen Vorreiter

von Birgit Wilke  07.04.2025

Weimar

Historiker Wagner sieht schwindendes Bewusstsein für NS-Verbrechen

Wagner betonte, wie wichtig es sei, sich im Alltag »gegen Antisemitismus, gegen Rassismus, gegen Muslimfeindlichkeit und gegen jede Form gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit« zu engagieren

 07.04.2025

Sachsen-Anhalt

Fünf Stolpersteine in Magdeburg gestohlen

Die Tat soll sich am 1. April ereignet haben

 03.04.2025

Gastbeitrag

Vom Schweigen zum Handeln

Das Bayerische Bündnis für Toleranz ist heterogen. Doch beim Kampf gegen Antisemitismus steht es vereint

von Philipp Hildmann  03.04.2025

New York

UN: Hunderte Kinder seit Scheitern der Waffenruhe in Gaza getötet

Unicef-Exekutivdirektorin fordert die Terrororganisation Hamas und Israel auf, dem humanitären Völkerrecht nachzukommen und Kinder zu schützen

 01.04.2025