Er hat das One World Trade Center in New York mitgestaltet, nun hinterlässt Daniel Libeskind in Ulm seine Spuren: Der 78 Jahre alte Stararchitekt hat seinen Entwurf für das Albert Einstein Discovery Center präsentiert. »Die Idee, dem wohl berühmtesten Wissenschaftler aller Zeiten ein architektonisches Denkmal in seiner Geburtsstadt zu setzen, geht mit der herausragenden Sehenswürdigkeit voll auf«, teilte der Verein Einstein Discovery Center Ulm mit.
Der spätere Physik-Nobelpreisträger kam am 14. März 1879 in Ulm zur Welt. Er starb 1955 mit 76 Jahren in den USA.
Das Bauwerk soll eine Würdigung für den weltbekannten Sohn Ulms und dessen Erkenntnisse sein
Das imposante und gleichzeitig elegante Bauwerk solle eine echte Bereicherung für die Stadt Ulm und eine angemessene Würdigung für deren weltbekannten Sohn und dessen Erkenntnisse sein. Mit einer kühnen Silhouette, deren geschwungene Linien Einsteins physikalische Theorien aufgreifen, und beeindruckenden Dimensionen ziehe das Gebäude alle Blicke auf sich. Geplant sei ein fünfstöckiger organischer Bau auf einer Grundfläche von 2500 Quadratmetern und einer Maximal-Höhe von 50 Metern.
Libeskind entwarf unter anderem das Jüdische Museum in Berlin und den Master Plan für das neue World Trade Center in New York. Das Museum soll nach derzeitiger Planung unweit des Ulmer Hauptbahnhofs am ehemaligen Hauptsitz der Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm (SWU) entstehen. Es solle ein Ort werden, der junge Menschen dazu inspiriere, der nächste Einstein zu werden, sagte der weltberühmte Architekt laut Mitteilung.
In der Gestaltung des Vorentwurfs findet sich die Allgemeine Relativitätstheorie wieder
Besonders die Allgemeine Relativitätstheorie, sich den Raum als eine biegsame und elastische Struktur vorzustellen, finde sich in der Gestaltung des Vorentwurfs wieder. »Ich möchte ein Bauwerk schaffen, das eng mit Einsteins Gedanken verbunden ist und das zum Entdecken anregt«, erklärte Libeskind.
Der Verein Einstein Discovery Center Ulm hat sich 2016 gegründet, um in Einsteins Geburtsstadt eine öffentliche Einrichtung zum Gedenken an den weltbekannten Physiker zu schaffen. »Der Entwurf hat uns alle sehr beeindruckt und wir freuen uns darauf, das Projekt jetzt gemeinsam mit Studio Libeskind und unseren Unterstützern umzusetzen«, sagte Vereinschefin Nancy Hecker-Denschlag.
In den kommenden Wochen und Monaten solle die Planung konkretisiert und eine Kostenschätzung erstellt werden. Ein möglicher Zeitplan für die Realisierung müsse noch diskutiert werden. Es müssten zudem noch Sponsoren gesucht werden. Der Verein geht von einer Fertigstellung schon in wenigen Jahren aus. Eine seriöse Kostenschätzung liege noch nicht vor. Das werde aber gemacht, sobald die Vorplanungsphase Anfang 2025 abgeschlossen sei. Es werde vermutlich auf einen zweistelligen Millionenbeitrag hinauslaufen. dpa