Die türkische Regierung hat Beschränkungen für den Handel mit Israel beschlossen und diese mit dem Vorgehen des Landes im Gazastreifen begründet. Künftig gelten zunächst Exportbeschränkungen auf mehrere Güter, darunter etwa Stahl-, Aluminium- und Eisenprodukte sowie weitere Baustoffe, wie aus einer Mitteilung des türkischen Handelsministeriums von Dienstag hervorging.
Das Ministerium beschuldigte Israel in der Mitteilung, für ein »Massaker an den Palästinensern« verantwortlich zu sein. Die Beschränkungen würden gelten, bis Israel eine Waffenruhe verkünde und ungehindert Hilfe in den Gazastreifen komme. Allerdings beschränkt der jüdische Staat die Hilfe gar nicht. Eine Waffenruhe kommt für die israelische Regierung nur in Frage, wenn viele Geiseln freigelassen werden.
Alle Einwohner Gazas sind von Ernährungsunsicherheit betroffen – aufgrund des vom palästinensischen Terror begonnenen Krieges. Um die Sicherheit seiner Bevölkerung gewährleisten zu können, will Israel die Hamas zerschlagen.
Die beschlossenen Ausfuhrbeschränkungen sind nun auch vor dem Hintergrund des zunehmenden Drucks auf die türkische Regierung im eigenen Land zu verstehen. Präsident Recep Tayyip Erdogan wurde aus weiten Teilen der Opposition Doppelmoral vorgeworfen, weil er Israel einerseits scharf angehe, aber die Handelsbeziehungen mit dem Land uneingeschränkt aufrechterhalte. dpa/ja