Sachsen

Thomas Feist wird Beauftragter für jüdisches Leben

Der frühere CDU-Bundestagsabgeordnete Thomas Feist (53) ist erster Beauftragter für jüdisches Leben in Sachsen. Er soll Ansprechpartner für die jüdischen Gemeinden sein und zugleich die Landesregierung beraten. »Jüdisches Leben ist wieder ein bestimmender Teil unserer sächsischen Heimat geworden«, sagte Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) am Donnerstag in Dresden.

»Wir wollen die gute Zusammenarbeit mit den jüdischen Gemeinden ausbauen und weiter verbessern«, fügte er hinzu. Das sächsische Kabinett hatte Feist bereits am Dienstag berufen.

Zwischen 2010 und 2017 war Feist Vorsitzender der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Leipzig.

GEMEINDEN Das Amt ist beim Kultusministerium angesiedelt. Der Beauftragte arbeitet ehrenamtlich. Feist soll auch die Erinnerungskultur und die Pflege des historischen Erbes sowie die Antisemitismusbekämpfung und Prävention in den Blick nehmen. Die jüdischen Gemeinden in Chemnitz, Dresden und Leipzig haben derzeit insgesamt rund 2600 Mitglieder.

Ein Expertenrat soll die Arbeit des Beauftragten unterstützen. In dem Rat, der vom Kultusministerium ernannt wird, seien künftig Vertreter aus den Bereichen Wissenschaft und Kirche sowie der jüdischen Gemeinden, des Zentralrats der Juden und der Zivilgesellschaft vertreten, hieß es.

Das Amt ist beim Kultusministerium angesiedelt. Der Beauftragte arbeitet ehrenamtlich.

Der gebürtige Leipziger Thomas Feist studierte Musikwissenschaft, Soziologie und Theologie. Er promovierte an der Universität Leipzig. Feist war unter anderem Referent für interkulturelle Arbeit bei der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsen und auch Vorsitzender des Bundesverbandes Kulturarbeit in der evangelischen Jugend. Zwischen 2010 und 2017 war Feist Vorsitzender der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Leipzig. Von 2009 bis 2017 saß er im Bundestag.

Das sächsische Kabinett hatte Feist bereits am Dienstag berufen. Es hatte zudem eine Aufstockung der Gelder für jüdische Gemeinden im Freistaat beschlossen. In diesem und im nächsten Jahr werden laut Staatsvertrag jeweils 1,07 Millionen Euro zur Verfügung gestellt, das sind jeweils 120.000 Euro mehr als bislang. Das Geld sei vor allem für die Ausstattung der Rabbiner gedacht.  epd

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