Große Ferien in Berlin. Die Schulen haben geschlossen. Die Jüdische Gemeinde nicht. Zwar sind einige Verwaltungsmitarbeiter verreist, doch geht der Betrieb in der Oranienburger und der Fasanenstraße weiter.
Auch einige Mitglieder der Gemeindeführung sind auf dem Weg in den Urlaub, oder haben ihn ge-
rade hinter sich. Kulturdezernent Aharon Risto Tähtinen zum Beispiel fährt in seine Heimat, nach Südfinnland: »Meine Familie hat dort einen Bauernhof mit Sommerhäus-
chen auf einer Insel geerbt. Mit meiner Tochter und meiner sechsjährigen Enkeltochter zusammen werde ich dort drei Wochen verbringen und viel schwimmen.« Gemeindechefin Lala Süsskind zieht es auch nach Norden. Sie wird zwölf Tage mit einem Schiff unterwegs sein, Richtung Nordkap. »Ich werde in diesen Tagen meine Seele baumeln lassen. Ich werde mir ein paar seichte und ein paar schwere Bücher einpacken und mir mit Freunden schöne Stunden auf der Schiffsfahrt machen.« Repräsentant Michail Kantor ist gerade aus Thailand wiedergekommen. »Dort war ich zehn Tage lang und habe Sightseeing ge-
macht, mich am Strand erholt. In den nächsten Wochen werde ich arbeiten.« Der ehemalige Gemeindevorsitzende Alexander Brenner ist viel auf Achse: »Ich verreise andauernd, meist nach Israel, wo meine Familie lebt, und nach Russland.« Nun ist Brenner auf dem Weg nach Moskau, wo er eine Stiftung unterstützt, die sich um leukämiekranke Kinder kümmert. Der Gemeindeälteste Nathan Milgrom bleibt in Berlin: »Im Alter von 40 Jahren fangen die ersten Beschwerden an, nun bin ich weit über 80. Da verreise ich nicht mehr so wie früher. Aber ich werde meine Gemeindeältesten-Kollegin Inge Marcus in ihrem Garten besuchen. Diese Tour schaffe ich immer wieder.«
Christine Schmitt
Reise