bremen

Teitelbaum kommt

Nach fast vierjähriger Suche hat die Jüdische Gemeinde im Land Bremen wieder einen Rabbiner. Es ist der ehemalige Kölner Gemeinderabbiner Netanel Teitelbaum. Wie Gemeindevorsitzende Elvira Noa bestätigte, ist Teitelbaum bereits seit Anfang des Jahres für die Gemeinde tätig, pendelt aber noch zwischen seiner Familie in Haifa und seinem Amtssitz in Bremen. Der Familiennachzug – so hoffen Gemeinde wie Rabbiner – soll dann bis zum Sommer vollzogen sein.
Die Gemeinde mit 1.030 Mitgliedern war seit dem Tod von Benyamin Z. Barsilai 2005 nicht mehr dauerhaft geistlich versorgt. Zunächst hatte sich Rabbiner C. Levit noch für ein Jahr verpflichtet, vor seinem Ruhestand von der Saar an die Weser zu wechseln. Danach musste sich die Ge-
meinde erneut auf die Suche nach einem geeigneten rabbinischen Beistand begeben. Sie machte dabei ähnliche Erfahrungen wie etwa die Gemeinden in Erfurt oder Mainz. »Ein Bewerber, den wir zunächst für geeignet hielten, passte dann jedoch nicht in die Gemeinde«, erzählt Noa.
Rabbiner Teitelbaum, der 2008, wie es hieß, aus persönlichen und gesundheitlichen Gründen die Synagogen-Gemeinde Köln kurzfristig verlassen musste, hatte im Herbst vergangenen Jahres Kontakt zur Bremer Gemeinde aufgenommen. Nach einer »dringend benötigten Pause«, wie er seinen Aufenthalt in Israel beschreibt, wolle er gern wieder in einer deutschen Gemeinde arbeiten, sagt Teitelbaum. Er hofft, seine Ideen und Erfahrungen in die traditionelle Gemeinde investieren zu können.
Bis zum Sommer wollen sich er und vor allem seine Frau und die elf, neun und sechs Jahre alten Kinder entscheiden, ob der dauerhafte Wechsel nach Bremen gelingen kann. Bis dahin fühle er sich noch wie ein Wanderrabbiner auf Probezeit, sagt der Mittdreißiger, der mit Bremen erst seine zweite Stelle antritt. Elvira Noa, die auch in den rabbinerlosen Jahren gemeinsam mit ihren Kolleginnen vor allem viel Wert auf die Kinder- und Jugendarbeit ge-
legt hat, hofft mit Teitelbaum nun »das let-
zte Mosaiksteinchen« für eine funktionierende Gemeinde gefunden zu haben. hso

Kultur

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