Tausende Demonstranten haben in zahlreichen Städten Israels eine Fortsetzung der Verhandlungen zur Freilassung weiterer Geiseln gefordert. Zum Ende der ersten Phase des Freilassungs- und Waffenruhe-Abkommens zwischen Israel und der Terrororganisation Hamas versammelten sich Menschen unter anderem in Tel Aviv und Haifa.
In Tel Aviv saßen Demonstranten in Eisenketten auf einer Straße und trugen Masken, die die Gesichter von Geiseln zeigten, die seit dem 7. Oktober 2023 im Gazastreifen festgehalten werden. Auf dem Asphalt stand auf Hebräisch die Forderung nach der Freilassung der verbliebenen Geiseln zu lesen: »Alle von ihnen«. Derzeit befinden sich noch 59 Geiseln in der Gewalt von Terroristen im Gazastreifen. Nur noch 24 der Männer sollen am Leben sein.
Der vor zwei Wochen aus der Geiselhaft freigekommene russisch-israelische Staatsbürger Alexander Trufanov wandte sich in einer Videobotschaft an die Demonstranten: »Ich denke jeden Tag an die Geiseln, die immer noch dort sind. Der Gedanke begleitet mich jede Stunde, jede Minute des Tages.« Trufanov forderte: »Lasst nicht zu, dass die Gefühle von Rache, Wut und Zorn über den Werten der Einheit, Brüderlichkeit und der Heiligkeit des menschlichen Lebens stehen.«
Möglicher Wiederbeginn des Krieges in Gaza
Die erste Phase der dreistufigen Waffenruhe-Vereinbarung ist am Samstag ausgelaufen. Eine von Israel angestrebte Verlängerung der ersten Phase mit der Freilassung weiterer Geiseln im Gegenzug für palästinensische Häftlinge lehnt die Hamas ab. Sie fordert, mit der zweiten Phase weiterzumachen, die ein endgültiges Ende des Kriegs vorsieht. Israel beharrt auf dem Kriegsziel, dass die Hamas nicht wieder in Gaza herrschen wird. Israelische Medien berichteten, die Armee trainiere bereits für einen möglichen Wiederbeginn des Kriegs im Gazastreifen. dpa/ja