von Marina Maisel
Eine Fahrradrallye durch ganz München mit allen jüdischen Jugendgruppen – das gab’s noch nie. Wieder einmal war es eine Idee von Lorin Nezer, der seit vergangenem September für das Projekt Neshama im Jugendzentrum der IKG zuständig ist. Die Jüdische Gemeinde München begrüßte und unterstützte dieses Vorhaben von Anfang an. Neshama, das Jugendzentrum, die Zionistische Jugend Deutschlands (ZJD) und die Vereinigung Jüdischer Studenten in Bayern (VJSB) haben die Rallyemannschaft zusammengestellt.
»Wir zeigen dem Staat Israel, dass die Münchener Jugend nicht nur gemeinsam feiern kann, sondern auch etwas tut für Israel«, erklärte Lorin Nezer seine Idee. Im 59. Jahr des Staates Israel sollten bei richtiger Lösung aller Aufgaben 59 Bäume dort gepflanzt werden können.
An fünf verschiedenen Stationen, die über die ganze Stadt verteilt waren, hatten die Organisatoren für die Jugendlichen verschiedene Aufgaben vorbereitet. Nach dem gemeinsamen Singen der Hatikwa ging es los. Im Abstand von zehn Minuten starteten von der Synagoge Ohel Jakob die jungen Sportler auf ihren mit israelischen Fähnchen dekorierten Rädern. Jede Gruppe musste fünf Stationen besuchen und dort ganz verschiedene Aufgaben erfüllen.
Am Odeonsplatz, der ersten Station, wurde zusammen mit Passanten eine überdimensionale Postkarte zum Thema Israel geschrieben. Auf der Wiese an der Uni wurden mit Menschen Bilder zum Thema Israel geformt und fotografiert. Am Chinesischen Turm wurde Hora getanzt und die Hymne Israels gesungen. Danach konnten die Jugendlichen am ehemaligen Jugendzentrum in der Prinzregentenstraße einen Schiur über die Geschichte Israels hören. An der letzten Station, auf der Ludwigsbrücke am Deutschen Museum, ließen die Teilnehmer Luftballons in den Himmel fliegen.
Nach mehr als vier Stunden Rallye waren alle Aufgaben erfolgreich erledigt. Auf die Rallyeteilnehmer warteten im kleinen Saal des Gemeindezentrums der Präsident der Zionistischen Organisation Deutschland, Robert Guttmann, sowie Shraga Greisman vom Jüdischen Nationalfonds KKL und Stanislav Skibinski, der Leiter des Jugendzentrums der IKG München. Nach einer herzlichen Begrüßung erhielten die Rallyeteilnehmer Urkunden, die ihnen bestä- tigen, dass sie alle Aufgaben gelöst haben.
Damit war das Geschenk an Israel gesichert: Die Bäume können nun im Namen der Münchner Jugendlichen gepflanzt werden. Diese selbst genossen erst einmal den Kuchen, der im Gemeindezentrum bereits auf sie wartete. Die Tour hatte Freude, aber auch großen Appetit gemacht.