In Leipzig sollen an diesem Donnerstag weitere 23 sogenannte Stolpersteine zur Erinnerung an NS-Opfer verlegt werden.
Zwei dieser Mahnmale würden zu einem späteren Zeitpunkt im Stadtbild installiert, wie das Archiv Bürgerbewegung Leipzig am Dienstag als Mitinitiator mitteilte. Grund dafür sei der Nahost-Konflikt: Zwei Familien aus Israel hätten nach dem Angriff der Hamas die geplante Reise nach Deutschland abgesagt.
Dies sei »absolut nachvollziehbar«, erklärte die Leipziger Initiative. Am 7. Oktober hatte die islamistische Hamas von Gaza aus Israel angegriffen.
Die Stolpersteine werden vor ehemaligen Wohn- oder Wirkungsorten verfolgter und ermordeter Menschen in den Fußweg eingelassen. In Leipzig gibt es bereits mehr als 700 solcher Steine vor mehr als 250 Häusern.
Zur Verlegung in dieser Woche werden in Leipzig Gäste aus den USA, Berlin und Bonn erwartet. Initiator für Leipzig ist die Arbeitsgemeinschaft Stolpersteine. Neben dem Archiv Bürgerbewegung gehören ihr der Evangelisch-Lutherische Kirchenbezirk Leipzig, die Gedenkstätte für Zwangsarbeit, das Bürgerkomitee Leipzig, der Verein Erich-Zeigner-Haus sowie der Ephraim-Carlebach-Stiftung an. Alle Steine werden durch Spenden finanziert.
Bei dem Gedenkprojekt des Kölner Künstlers Gunter Demnig werden seit 1996 kleine Betonsteine mit einer Messingplatte ins Straßenpflaster eingelassen. Auf den Mahnmalen stehen die Lebensdaten der Verfolgten. Inzwischen gibt es mehr als 100.000 Stolpersteine in rund 20 europäischen Ländern. epd