Stehende Ovationen
Stargeigerin
Anne-Sophie Mutter
und ein Benefiz-Konzert
Mit einem riesigen Blumenstrauß dankte IKG-Präsidentin Charlotte Knobloch der Stargeigerin Anne-Sophie Mutter für ihr Engagement zu Gunsten des Jüdischen Zentrums Jakobsplatz. Im Münchner Herkulessaal hatte die Violin-Virtuosin zusammen mit Stipendiaten des Freundeskreises der Anne-Sophie-Mutter-Stiftung und Musikern des Orchesters Jakobsplatz einen glanzvollen Konzertabend gegeben. Gespielt wurden das Konzert für zwei Violinen, Streicher und Basso continuo von Johann Sebastian Bach sowie Die vier Jah- reszeiten von Antonio Vivaldi. Das Publikum, darunter auch Altbundespräsident Roman Herzog sowie zahlreiche Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft, dankte mit Standing ovations.
Charlotte Knobloch hatte vor Beginn ein Leitmotiv Anne-Sophie Mutters zitiert, wonach es möglich sei, über die Musik miteinander in Dialog zu treten. Bayerns Ministerpräsident Edmund Stoiber griff dieses Motiv in seiner Rede auf und betonte, daß Anne-Sophie Mutter mit ihrer musikalischen Weltsprache einen Dialog zwischen Generationen, Kulturen und Religionen initiiere. Wie wichtig Dialog und Erinnern seien, unterstreiche der Wahlausgang in Mecklenburg-Vorpommern. Unter dem Applaus des Publikums mahnte Stoiber: »Die rechtsradikalen Populisten dürfen kein Gehör finden.« Dazu bedürfe es einer sensiblen Erinnerungskultur.
Mit Blick auf das Konzert nannte er »unsere Münchner Residenz das passende Ambiente für einen Abend mit der Ausnahme-Musikerin Anne-Sophie Mutter«. Das galt auch für den anschließenden Empfang im Kaiserssaal. Geza Baumöhl, der frühere Münchner Vorsitzende von Keren Kayemeth LeIsrael, brachte es dort stellvertretend für viele Anwesende auf den Punkt: »Es ist schön, daß auch so viele nichtjüdische Menschen guten Willens gekommen sind.« Miryam Gümbel