»Kochavit« hat Ekaterina Margolin ihren Kinderchor genannt, »Sternchen«. Seit sieben Jahren gibt es den Chor für Kinder von fünf bis zwölf Jahren. Schon oft haben die singenden Sternchen Feiern der Synagogen-Gemeinde Köln musikalisch umrahmt. So gestaltet der Chor zum Beispiel den Israel-Tag mit oder ist beim großen jährlichen Konzert der Gemeinde dabei.
»Nur die Freude an der Musik und den Wunsch zu singen«, beantwortet die Chorleiterin die Frage nach den Voraussetzungen, die ein Kind für den Chor mitbringen sollte. Und sie ergänzt: »Ich bin der Meinung: Jedes Kind kann singen.« Um ein einheitliches Niveau zu erreichen, sei der Chor für Kinder im Grundschulalter am besten geeignet. Wobei es immer wieder Ausnahmen gäbe, räumt Margolin ein. Im letzten Jahr sei der kleine Bruder eines Erstklässlers mit zu einer Chorprobe ge-
kommen. »Er war erst dreieinhalb Jahre und ich dachte, das wird gar nicht klappen, aber dieser kleine Knopf hat so gut gesungen«, schwärmt Ekaterina Margolin von ihrem bislang jüngsten Chormitglied.
Momentan hat sie etwas mit Nachwuchssorgen zu kämpfen. Nur sechs Kinder sind zurzeit mehr oder weniger aktiv dabei. »Etliche ehemalige Chormitglieder sind seit dem vergangenen Jahr auf der weiterführenden Schule und schaffen es zeitlich einfach nicht mehr zu kommen.« Nach den Herbstferien würde sie gern wieder richtig durchstarten. »Ich hoffe, dass der Kinderchor wieder wächst, denn er ist die Zukunft unserer musikalischen Seite.«
Das Repertoire für die singenden Sternchen stellt sie aus hebräischen, jiddischen, russischen und deutschen Liedern zusammen. »Ich schaue nach Stücken, die für Kinder schön und nicht zu schwierig sind.« So dürfe ein hebräischer Text nicht zu kompliziert sein. Teilweise übersetzt sie Lieder auch ins Deutsche. Für das Chorkonzert der Synagogen-Gemeinde am 10. De-
zember hat sie ein bekanntes russisches Lied übertragen. Zudem werden die Kinder den Gesang mit einem Tanz begleiten. Jüdische und hebräische Lieder hätten sie be-
sonders gerne, meint Margolin und sieht hierin einen Schwerpunkt des Repertoires.
Bei den Chorproben mit den Kindern achtet Ekaterina Margolin auf Abwechslung. Atemschulung und Übungen zur Stimmbildung gehören genauso dazu wie musikalische Spiele oder kleine Tänze. »Singen macht Spaß und tut der Seele gut«, ist die engagierte 36-jährige gebürtige Moskauerin überzeugt. An der dortigen Musikakademie studierte sie Dirigieren und hat ihr Diplom als Chorleiterin sowie als Gesangs- und Klavierlehrerin gemacht. Seit 2000 ist sie in der Chorarbeit der Synagogen-Gemeinde aktiv, der sie sehr dankbar für die Unterstützung in den vergangenen Jahren ist. Annette Kanis
Köln