Die Berichterstattung der »Süddeutschen Zeitung« im Fall Aiwanger hat zu mehreren Beschwerden beim Deutschen Presserat geführt. Bis Dienstagmittag seien sechs Beschwerden eingegangen, teilte der Presserat in Berlin mit. Dabei sei es unter anderem um die Seite-3-Geschichte »Das Auschwitz-Pamphlet« wie auch um nachrichtliche Beiträge auf sueddeutsche.de gegangen.
Die Beschwerdeführenden kritisieren den Angaben zufolge sehr allgemein ihr Missfallen an der Form der Verdachtsberichtserstattung.
Einige bezweifeln demnach auch, dass es überhaupt ein öffentliches Interesse an den Vorwürfen gegen den bayerischen Wirtschaftsminister und stellvertretenden bayerischen Ministerpräsidenten Hubert Aiwanger (Freie Wähler) gibt.
Konkretisierung Der Presserat werde die Beschwerdeführer daher bitten, ihre Kritik an der Berichterstattung zu konkretisieren und mitzuteilen, welche Darstellungen ihrer Ansicht nach gegen den Pressekodex verstoßen, sagte Presseratssprecherin Sonja Volkmann-Schluck dem Evangelischen Pressedienst (epd): »Erst dann können wir prüfen, ob wir ein Verfahren gegen die ›Süddeutsche Zeitung‹ einleiten.«
Die »Süddeutsche Zeitung« (Samstag) hatte berichtet, Hubert Aiwanger stehe im Verdacht, als Schüler 1987/88 ein antisemitisches Flugblatt verfasst zu haben. Aiwanger hatte bestritten, Autor des Textes zu sein. Stattdessen hatte sein Bruder erklärt, er sei der Verfasser.
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