Zum 57. Sachsenhausen-Gedenklauf in Oranienburg werden am 1. Mai wieder mehrere hundert Menschen erwartet. Auch die Direktoren der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten, Axel Drecoll, und der Stiftung Buchenwald und Mittelbau-Dora in Thüringen, Jens-Christian Wagner, wollen bei dem Gedenklauf starten, teilte der Landkreis Oberhavel am Donnerstag in Oranienburg mit.
Schirmherr ist Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD). Online-Anmeldungen seien noch bis zum 24. April möglich, hieß es.
Landrat Alexander Tönnies (SPD), der ebenfalls an dem Gedenklauf teilnehmen will, erklärte, das Engagement für den Traditionslauf zeige, dass es in dem Landkreis nördlich von Berlin viele Menschen gebe, die für Weltoffenheit und Toleranz eintreten. »Antisemitische und menschenfeindliche Tendenzen haben bei uns keinen Platz«, betonte
Tönnies: »Je mehr Menschen beim Gedenklauf mitmachen, desto deutlicher können wir das zeigen.«
Schweigeminute und Kranzniederlegung
Drecoll betonte, auch wenn ein Sportevent und das Gedenken am Ort eines ehemaligen Konzentrationslagers auf den ersten Blick nicht zusammenzupassen scheinen, sei der Gedenklauf »ein starkes Zeichen für Toleranz und solidarisches Miteinander über alle Grenzen hinweg«.
Der Lauf beginnt mit einer Schweigeminute und einer Kranzniederlegung in der Gedenkstätte Sachsenhausen. Danach starten Staffel- und Kinderläufe sowie die Hauptläufe auf siebeneinhalb und 15 Kilometer langen Strecken.
Im KZ Sachsenhausen waren zwischen 1936 und 1945 mehr als 200.000 Menschen inhaftiert. Zehntausende von ihnen wurden ermordet oder kamen auf andere Weise ums Leben. epd