„arisierte“ Bilder

Raubkunst auf niederländisch

Raubkunst auf niederländisch

Regierung gibt
»arisierte« Bilder zurück

Die Regierung in Den Haag wird 202 Gemälde, die aus einer »Arisierung« während des Zweiten Weltkriegs stammen, an die rechtmäßigen Erben übergeben. Die Bilder, die noch in niederländischen staatlichen Museen hängen, gehörten dem jüdischen Kunsthändler Jacques Goudstikker, der 1940 mit seiner Frau Desi vor den einmarschierenden Deutschen geflüchtet und bei der Überfahrt nach England ums Leben gekommen war. Seine in Amsterdam zurückgelassene Sammlung wurde von Angestellten Goudstikkers gegen den Willen der Witwe an den deutschen Geschäftsmann Alois Miedl verkauft. Dieser wiederum mußte rund 800 der 1300 Werke an Hermann Göring verkaufen, zu weniger als dem halben Verkehrswert.
Nach dem Krieg ließ die niederländische Regierung 300 der Werke aus Deutschland als Wiedergutmachung für Kriegsschäden zurückholen. Goudstikkers Witwe erhob Anspruch auf die Bilder und versuchte, den ursprünglichen Verkauf für unrechtmäßig erklären zu lassen. Die niederländischen Behörden stellten sich jedoch auf den Standpunkt, daß der Verkauf freiwillig erfolgt sei. Desi Goudstikker erhielt lediglich einige Bilder aus der Miedl-Sammlung zurück. Auf die Bilder, die in den Besitz Görings gelangt waren, mußte sie verzichten. Nach Desi Goudstikkers Tod forderte ihre in den USA lebende Schwiegertochter Marei von Saher 1997 die Herausgabe von 267 Bildern. Die Regierung gab 2001 dem Druck aus dem In- und Ausland nach und richtete eine Rückgabekommission ein. Auf Grundlage von deren jetzt veröffentlichtem Bericht wurde die Restitution eines Großteils der Gemälde beschlossen.
Zusätzlich zu den Bildern in Staatsbesitz könnten noch weitere Werke betroffen sein. Eine unbekannte Anzahl von Bildern aus der Goudstikker-Sammlung ist über den Kunsthandel an niederländische Museen gelangt. Der Anwalt von Marei von Saher hat bereits angekündigt, daß weitere Museen im Land mit Rückgabeforderungen rechnen müssen. Saskia Jansens

Hannover

Biller und Gneuß erhalten Niedersächsischen Literaturpreis

Der Nicolas-Born-Preis wird seit dem Jahr 2000 zu Ehren des Schriftstellers Nicolas Born (1937-1979) verliehen

 20.11.2024

Medien

Ausweitung der Kampfzone

Die israelfeindlichen Täter haben die »NZZ« ganz bewusst zum Abschuss freigegeben. Ein Kommentar

von Nicole Dreyfus  19.11.2024

Ehrung

Josef Schuster erhält Ehrendoktorwürde der Uni Würzburg

Seine Alma Mater ehrt ihn für seine Verdienste »um die Wissenschaft und um das kirchliche Leben«

von Imanuel Marcus  19.11.2024

Frankfurt am Main

Tagung »Jüdisches Leben in Deutschland« beginnt

Auch Josef Schuster, Präsident des Zentralrates der Juden, nimmt teil

 18.11.2024

Libanon

Israelischer Angriff auf Beirut - Sprecher der Hisbollah offenbar getötet

Die Hintergründe

 17.11.2024

USA

Wer hat in Washington bald das Sagen?

Trumps Team: Ein Überblick

von Christiane Jacke  17.11.2024

Madoschs Mensch

Wie eine Katze zwei Freundinnen zusammenbrachte – in einem Apartment des jüdischen Altersheims

von Maria Ossowski  17.11.2024

Berlin

Polizei-Bilanz: 6241 Straftaten auf israelfeindlichen Demos

Dazu wurden 3373 Tatverdächtige ermittelt

 15.11.2024

Berlin

Toleranz-Preis für Margot Friedländer und Delphine Horvilleur

Im Jüdischen Museum wird der Preis übergeben

 15.11.2024