Bundesjugendministerin Lisa Paus hat dem Bündnis »#Nordhausenzusammen« für sein entschiedenes Eintreten gegen rechtsextremistische Umtriebe in der Region gedankt.
Menschenverachtung und Hass dürften in Deutschland nie wieder normal sein, forderte die Grünen-Politikerin am Montag bei einem Besuch in der KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora in Nordhausen. Die überparteiliche Plattform aus Vereinen, Kulturschaffenden und Kommunalpolitik engagiere sich vorbildlich für Vielfalt und Weltoffenheit in der nordthüringischen Stadt.
Die Arbeit der Gedenkstätte sei dabei ein wichtiger Baustein im Kampf gegen Rechts. »Wir brauchen die Erinnerung an die Verbrechen des Nationalsozialismus und der Schoah, damit wir verstehen, was damals passiert ist«, sagte Paus. Die Gedenkstätte zeige, wohin Ausgrenzung, Rassismus, Antisemitismus und Antiziganismus führen können. Mittelbau-Dora offenbare die Brutalität und Menschenverachtung des Holocaust.
Paus sagte weiter, es sei erschreckend, inwieweit rechte Weltbilder in manchen Milieus fest verankert seien. Das reiche inzwischen bis in die Mitte der Gesellschaft hinein. Bei manchen jungen Menschen sei diese Haltung sogar Teil der Popkultur geworden, kritisierte sie.
Deshalb fördere ihr Ministerium auch in diesem Jahr Projekte in der Gedenkstättenarbeit aus dem Bundesprogramm »Jugend erinnert«. In einer Zeit, in der die hochbetagten Überlebenden sterben, sei es notwendiger denn je, deren Vermächtnisse zu bewahren. Hier spreche die Gedenkstätte in neuen Formaten auch Jugendliche an, die bisher wenig Berührung mit dem Thema Holocaust hatten. epd