Berlin

Neues Konzept soll Stelen am Holocaust-Mahnmal sichern

Eine Schulklasse besucht das Berliner Holocaust-Mahnmal. Foto: dpa

Das Holocaust-Mahnmal in Berlin wird auf unbestimmte Zeit eine Baustelle bleiben. Das erst 2005 für fast 28 Millionen Euro errichtete Denkmal für die ermordeten Juden Europas mit seinen mehr als 2700 Stelen ist seit rund 15 Jahren sanierungsbedürftig. So müssen beim Besuch des Geländes in unmittelbarer Umgebung des Brandenburger Tores weiterhin Absperrungen und Baumaßnahmen in Kauf genommen werden.

Einschränkungen Das Mahnmal wird von vielen Menschen weltweit besucht. Allein die Ausstellung im darunter gelegenen Ort der Information lockt jährlich fast eine halbe Million Menschen an.

»Die Einschränkungen, die die Besucherinnen und Besucher aufgrund der Arbeiten am Stelenfeld erleben, sind sehr bedauerlich«, sagte ein Sprecher von Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne). »Dennoch ist die Sanierung des Stelenfeldes nicht nur aus Sicherheitsgründen geboten, sondern auch, um dieses wichtige erinnerungskulturelle Denkmal für kommende Generationen zu sichern und zu erhalten.«

Pfusch am Bau Zahlreiche Beton-Stelen des Holocaust-Mahnmals weisen Risse auf. Seit 2008 wird zwischen den Beteiligten in einem Beweisverfahren über die Ursache gestritten. Mehr als 40 der bis zu 4,7 Meter hohen und bis zu 16 Tonnen schweren Stelen mussten provisorisch gesichert werden. Als vorläufig kostengünstigste und schnellste Maßnahme werden sie durch Stahlmanschetten verstärkt. Seitdem seien die Rissbilder stabil, hieß es bei der zuständigen Stiftung.

Nach jahrelangen gerichtlichen und außergerichtlichen Verfahren wurde nach Angaben der Stiftung 2021 mit Sachverständigen der Universität Aachen ein Ingenieurvertrag zur Erstellung eines Konzeptes zur Sanierung von Stelen und zum Schließen der Risse vereinbart. Dafür seien in den vergangenen zwei Jahren weitere Temperaturmessungen an den Stelen verteilt über die Jahreszeiten vorgenommen worden. Grund für die Risse könnten etwa Temperaturschwankungen im Inneren der hohlen Stelen sein.

Sanierung Das Konzept soll bis September oder Oktober vorliegen, dann sollen die weitere Vorgehensweise und die Verteilung der Kosten zwischen den Beteiligten abgestimmt werden.

»Die Sanierungsarbeiten, die unterschiedliche Bereiche des Stelenfeldes betreffen, sind anspruchsvolle bauliche Vorhaben«, so der Sprecher von Roth. Wegen Haftungsfragen und für eine nachhaltige Lösung sei eine sorgsame Begutachtung der Schäden nötig.

Hinzu kommen weitere Arbeiten, für die Teile des gut 19.000 Quadratmeter großen Stelenfeldes gesperrt werden müssen. Derzeit wird die seit 16 Jahren nicht mehr funktionierende Beleuchtung in drei Bauabschnitten saniert. Mit dem dritten Abschnitt sollen die Arbeiten laut Stiftung voraussichtlich bis Ende August abgeschlossen sein. dpa

Social Media

Massive Störung bei Meta: Betoffen sind WhatsApp, Facebook und Instagram

 11.12.2024

Amsterdam

Nach antisemitischer Hetzjagd: Haftstrafen für drei Angeklagte gefordert

Einen Monat nach den Übergriffen stehen nun sieben Menschen vor Gericht

 11.12.2024

Brandenburg

Antisemitismusbeauftragter fordert Priorisierung der Bildungsarbeit

Auch die Sicherheit jüdischer Einrichtungen und Menschen müsse gewährleistet werden, sagte Büttner

 10.12.2024

Berlin

Nach dem Sturz von Assad: Wie geht es nun weiter für die syrischen Flüchtlinge in Deutschland?

von Anne-Béatrice Clasmann  09.12.2024

Ausstellung

Projekt zu verlorenen Büchern aus der NS-Zeit erreicht Israel

Ausstellungseröffnung am Montagabend in Tel Aviv

 09.12.2024

Israel

Netanjahu beginnt Aussage in seinem Korruptionsprozess

Die Anwälte des Ministerpräsidenten hatten sich wegen der Kriegszustände in der Region vergeblich um einen längeren Aufschub seiner Aussage bemüht

 09.12.2024

Nahost

Machtwechsel in Syrien: Was wir wissen - und was nicht 

von Martin Romanczyk  08.12.2024

Krieg

Armee rät Dutzenden Soldaten ab, ins Ausland zu reisen

Nach Klagen von israelfeindlichen Gruppen könnten sie Gefahr laufen, verhört oder verhaftet zu werden

von Sabine Brandes  05.12.2024

Meldungen

Preis, Genehmigung, Siedler

Kurznachrichten aus Israel

von Sabine Brandes  03.12.2024