Magdeburg erinnert an weitere jüdische Opfer der Nazi-Herrschaft: Am Donnerstag sind in der Landeshauptstadt von Sachsen-Anhalt 26 neue sogenannte Stolpersteine verlegt worden, wie die Stadtverwaltung mitteilte. An der Aktion war auch Magdeburgs Oberbürgermeisterin Simone Borris (parteilos) beteiligt.
Die Oberbürgermeisterin nahm an der Stolpersteinverlegung zur Erinnerung an die Familie Lewin-Guradze teil. Nachfahren der Familie aus Israel standen im Anschluss auf Einladung der Arbeitsgruppe »Stolpersteine für Magdeburg« für ein Zeitzeugengespräch zur Verfügung.
Bürgermeister Goldschmidt Den Angaben zufolge sind in Magdeburg seit 2007 rund 690 Stolpersteine verlegt worden. Der erste erinnert an den früheren Magdeburger Bürgermeister Herbert Goldschmidt, der 1943 im Konzentrationslager Riga ermordet wurde.
Laut der Arbeitsgruppe ist für den 10. Oktober eine weitere Verlege-Aktion geplant. Dazu wird auch der Initiator der Stolpersteine-Aktion, der Kölner Künstler Gunter Demnig, erwartet.
Demnig setzt seit 1992 an Orten, an denen Opfer des Nationalsozialismus zuletzt gewohnt oder gewirkt haben, kleine, quadratische Betonsteine mit einer Messingplatte mit den Lebensdaten ins Straßenpflaster ein. Inzwischen liegen Stolpersteine in fast 30 europäischen Ländern. Im Mai hat Demnig in Nürnberg den 100.000sten Stein verlegt. epd