Der Soziologe Natan Sznaider erhält den Friedenspreis 2024 der »Geschwister Korn und Gerstenmann-Stiftung« in Frankfurt am Main. Sznaider werde für sein literarisches Wirken für den Frieden in Israel und der Welt geehrt, teilte die Stiftung am Mittwoch mit.
Insbesondere gelte der Preis seinen Veröffentlichungen über »kosmopolitisches Holocaust-Gedenken« und die Erinnerungskonkurrenz von Holocaust und Kolonialismus. Der mit 50.000 Euro dotierte Preis wird alle drei Jahre vergeben. Die Laudatio bei der Verleihung am 26. Mai hält der Münchner Historiker Michael Brenner.
Sznaider, 1954 in Mannheim als Sohn polnischer Holocaust-Überlebender geboren, lehrte von 1994 bis 2023 Soziologie und Soziologie des Holocausts an der Akademischen Hochschule Tel Aviv. Er prägte nach Angaben der Stiftung den Begriff der »kosmopolitischen Erinnerung« im globalen Zeitalter.
Der Friedenspreis der »Geschwister Korn und Gerstenmann-Stiftung« würdigt literarische, publizistische und kulturelle Bemühungen um den Frieden. Gestiftet haben ihn Abraham Korn und seine Schwester Rosa Gerstenmann im Jahr 1987 zum Gedenken an ihre im Konzentrationslager Majdanek ermordete Nichte Sarah Gerstenmann.
Preisträger waren unter anderen Shimon Peres (2001), Daniel Barenboim und Edward Said (2006) sowie die deutsche Autorin und Übersetzerin Mirjam Pressler (2018). epd