Förderverein

Musendiener

von Miryam Gümbel

Vor der Schoa war es in München üblich, daß sich jüdische Musiker zusammenfanden, meist in den Räumen der Gemeinde. Diese Tradition soll im Jüdischen Zentrum am Jakobsplatz wieder aufleben: mit dem Orchester Jakobsplatz. Nach dem großen Erfolg vom Sommer führt dieses die Oper des jüdischen Komponisten Philip Glass The Fall of the House of Usher jetzt noch einmal auf: am Donnerstag, dem 2., Samstag, dem 4. und Sonntag, dem 5. Februar im Theater im Haus der Kunst, Prinzregentenstraße 1.
Bis dahin war es jedoch ein weiter Weg. Die Idee dazu wurde schon vor längerer Zeit von dem jungen Dirigenten Daniel Grossmann geboren, der mit der Realisierung vor etwa einem Jahr auch die Leitung übernommen hat. Das Orchester, in dem junge professionelle Musiker mitspielen, versteht sich als Begegnungsstätte für Menschen vieler Nationen und Religionen. Mit der universellen Sprache der Musik möchten sie zu einer gemeinsamen Kultur des Zusammenlebens beitragen. Auf dem Programm steht Musik von Renaissance bis heute, vorgetragen in München, Deutschland und auf Tourneen im Ausland.
Unterstützung finden die jungen Menschen von ganz unterschiedlichen Seiten. Um diese Hilfe zu aktivieren und zu koordinieren, haben sich vier jüdische und drei nichtjüdische Münchner zum Förderverein »Freunde des Orchesters Jakobsplatz e.V.« zusammengeschlossen. Im Vorstand sind Anita Kaminski vom Vorstand der IKG, die Juristin und Mediatorin Julia Grossmann sowie Wolfgang Stegmüller, der ein begeisterter Streichinstrumentenbauer ist.
Der Förderverein kümmert sich ausschließlich um die Unterstützung des Orchesters Jakobsplatz, hinter dem auch die Kultusgemeinde steht. Zum Gelingen tragen viele bei, von Einzelpersonen bis zu Institutionen. Sie arbeiten hinter den Kulissen mit, von der Flyer-Aufbereitung bis zum Marketing. Das bayerische Staatsschauspiel gab den jungen Musikern von Anfang an in seiner künstlerischen Zusammenarbeit mit dem Orchester wertvolle Starthilfe. Mit der jungen Regisseurin Sarah Schley vom Residenztheater setzt sich diese in den aktuellen Produktionen fort.
Die Motivation ist bei allen Unterstützern ähnlich. Manfred Wutzlhofer, Vorsitzender der Geschäftsführung der Messe München, formuliert es so: »Die Begegnung von Menschen unterschiedlichster Nationen und Kulturkreise macht ganz wesentlich die Faszination unserer internationalen Messeveranstaltungen aus. Deshalb hat die Messe München gerne die Initiative unterstützt, mit dem Orchester Jakobsplatz in München junge jüdische Musiker und Musiker anderer Glaubensrichtungen zusammenzubringen und damit den Dialog zwischen den Kulturen zu fördern.«
Wie wichtig dieses Engagement ist, zeigt sich am Beispiel eines israelischen Geigers, der über Rabbiner Steven Langnas zum Orchester kam. Damit er weiter dabei sein kann, braucht er ein Stipendium. »Diese Unterstützung«, so Anita Kaminski, »brauchen wir dringend. Wir hoffen auf Fördermitglieder und auf Spon-
soren, die Patenschaften für die jungen Musiker übernehmen«.

Kultur

Termine und TV-Tipps

Termine und Tipps für den Zeitraum vom 19. Dezember bis zum 2. Januar

 23.12.2024

Debatte

Schweden stoppt Unterstützung von UNRWA

Hintergrund des Schrittes ist die Entscheidung Israels, der UNRWA wegen ihrer Verwirklichung in den palästinensischen Terror jegliche Tätigkeit auf israelischem Territorium zu untersagen

 20.12.2024

Kunst

Leitung der documenta 16 wird heute bekanntgegeben 

Wer wird die nächste documenta kuratieren? Die Findungskommission der für 2027 geplanten Schau will ihre Entscheidung jetzt bekanntgeben

von Nicole Schippers  17.12.2024

Nach Assad-Sturz

Libanesischer Politiker ruft Landsleute zur Rückkehr auf

Im von zahlreichen Krisen geplagten Libanon herrscht neue Zuversicht. Nach den Worten eines wichtigen Politikers ist die Weihnachtsfreude in diesem Jahr gar »doppelt so groß«

 17.12.2024

Berlin

Chanukka-Basar in der Synagoge Pestalozzistraße: Kuchen, koscherer Glühwein und ein Bühnenprogramm

Am Sonntag findet der Basar im Innenhof der Synagoge statt. Es gibt ein vielfältiges Bühnenprogramm. Auch die »The Swinging Hermlins« werden auftreten

von Christine Schmitt  13.12.2024

Thüringen

Mario Voigt mit Stimmen der Linken zum Ministerpräsident gewählt

Der CDU-Politiker brauchte nur einen Wahlgang

 12.12.2024

Antisemitismus

RIAS: AfD ist eine Gefahr für Juden in Deutschland

Die Recherche- und Informationsstellen Antisemitismus präsentierte auch neue Zahlen zu antisemitischen Vorfällen

 11.12.2024

Amsterdam

Nach antisemitischer Hetzjagd: Haftstrafen für drei Angeklagte gefordert

Einen Monat nach den Übergriffen stehen nun sieben Menschen vor Gericht

 11.12.2024

Brandenburg

Antisemitismusbeauftragter fordert Priorisierung der Bildungsarbeit

Auch die Sicherheit jüdischer Einrichtungen und Menschen müsse gewährleistet werden, sagte Büttner

 10.12.2024