In Finnland hat sich der neue Wirtschaftsminister des Landes für seine Teilnahme an einer von Neonazis organisierten Kundgebung entschuldigt. Vilhelm Junnila gehört der rechtspopulistischen Partei »Perussuomalaiset« (»Die Finnen«) an.
Am Dienstag, dem Tag seiner Vereidigung im hohen Amt, nahm er als Hauptredner an einer Nazi-Veranstaltung in der Stadt Turku teil.
Ursprünglich war dort ein Gedenken für Terroropfer geplant gewesen, die 2017 erstochen wurden. Organisiert wurde die Veranstaltung finnischen Medien zufolge jedoch von der rechtsradikalen »Koalition der Nationalisten«, einem Zusammenschluss einiger der radikalsten Organisationen. Einem Rechtsextremismusforscher zufolge, der in einer finnischen Zeitung zitiert wurde, nahm das »Who is who der Neonazis in Finnland« an dem Treffen teil.
Zielscheiben Die »Koalition der Nationalisten« ist unter anderem dafür bekannt, dass sie unlängst ein Schießtraining organisierte. Auf den Zielscheiben prangten Fotos von Regierungsvertretern aus Helsinki.
Nachdem der von ihm verursachte Skandal in den finnischen Medien und im Internet seine Runden machte, entschuldigte sich Vilhelm Junnila: »Ich würde nicht mehr an einer solchen Veranstaltung teilnehmen, wenn sie organisiert würde«, erklärte er. Auch bat er um Verzeihung für einen »Witz«, den er über die Zahl 88 riss. Diese steht in Neonazi-Kreisen für »Heil Hitler«.
Später schrieb der 41-jährige Minister in sozialen Medien, er verurteile den Holocaust, den Antisemitismus und judenfeindliche Handlungen. ja