Finnland

Minister hält Rede vor Neonazis - und entschuldigt sich

In Finnland hat sich der neue Wirtschaftsminister des Landes für seine Teilnahme an einer von Neonazis organisierten Kundgebung entschuldigt. Vilhelm Junnila gehört der rechtspopulistischen Partei »Perussuomalaiset« (»Die Finnen«) an.

Am Dienstag, dem Tag seiner Vereidigung im hohen Amt, nahm er als Hauptredner an einer Nazi-Veranstaltung in der Stadt Turku teil.

Ursprünglich war dort ein Gedenken für Terroropfer geplant gewesen, die 2017 erstochen wurden. Organisiert wurde die Veranstaltung finnischen Medien zufolge jedoch von der rechtsradikalen »Koalition der Nationalisten«, einem Zusammenschluss einiger der radikalsten Organisationen. Einem Rechtsextremismusforscher zufolge, der in einer finnischen Zeitung zitiert wurde, nahm das »Who is who der Neonazis in Finnland« an dem Treffen teil.

Zielscheiben Die »Koalition der Nationalisten« ist unter anderem dafür bekannt, dass sie unlängst ein Schießtraining organisierte. Auf den Zielscheiben prangten Fotos von Regierungsvertretern aus Helsinki.

Nachdem der von ihm verursachte Skandal in den finnischen Medien und im Internet seine Runden machte, entschuldigte sich Vilhelm Junnila: »Ich würde nicht mehr an einer solchen Veranstaltung teilnehmen, wenn sie organisiert würde«, erklärte er. Auch bat er um Verzeihung für einen »Witz«, den er über die Zahl 88 riss. Diese steht in Neonazi-Kreisen für »Heil Hitler«.

Später schrieb der 41-jährige Minister in sozialen Medien, er verurteile den Holocaust, den Antisemitismus und judenfeindliche Handlungen. ja

Bundestagswahl

Russlands Außenminister Lawrow lobt AfD und BSW

Es gebe in ihren Äußerungen »viel Vernünftiges«

 14.01.2025

Helsinki

Scholz: Leben der Geiseln muss oberste Priorität haben

Über die Verhandlungen um eine Waffenruhe im Gazastreifen heißt es, ein Abkommen sei greifbar. Der Bundeskanzler hofft auf einen Abschluss

 14.01.2025

Karlsruhe

Verdacht der Volksverhetzung: Polizei ermittelt gegen AfD

Es geht um ein in sozialen Netzwerken gepostetes »Abschiebeticket«. Die zumindest in Teilen rechtsextremistische Partei überschreitet immer wieder Grenzen

 14.01.2025

Vatikan

Papst verurteilt Massaker der Hamas und kritisiert Israel

Regelmäßig steht der Papst in der Kritik, er habe den Terrorangriff der Hamas auf Israel nicht klar genug verurteilt. In seinem neuen Buch tut er genau das, wirft aber auch Israel vor, Terror zu produzieren

von Severina Bartonitschek  14.01.2025

TV

Handgefertigte Erinnerung: Arte widmet Stolpersteinen eine Doku

Mehr als 100.000 Stolpersteine erinnern in 30 Ländern Europas an das Schicksal verfolgter Menschen im Zweiten Weltkrieg. Mit Entstehung und Zukunft des Kunstprojektes sowie dessen Hürden befasst sich ein Dokumentarfilm

von Wolfgang Wittenburg  13.01.2025

Marburg

»Biodeutsch« ist »Unwort des Jahres« 2024

Diskriminierend und »eine Form von Alltagsrassismus«: So stuft die Jury den Begriff ein, wenn er wörtlich verwendet wird. Zum »persönlichen Unwort« der Mitglieder Cheema und Mendel wurde »importierter Antisemitismus«

 13.01.2025

Riesa

Massive Proteste gegen AfD-Bundesparteitag 

Mehrere tausend Menschen sind seit dem frühen Samstagmorgen in der sächsischen Stadt gegen den AfD-Bundesparteitag auf die Straße gegangen

 11.01.2025

Medien

Medienwissenschafter: Erleben Großangriff auf unabhängigen Journalismus

Der öffentliche Raum leide unter »sehr reichen, sehr mächtigen Journalismus-Verächtern«

 10.01.2025

USA

Mel Gibson: »Mein Zuhause sah aus wie Dresden«

Zahlreiche Stars sind von der gewaltigen Feuerkatastrophe in Kalifornien betroffen. Auch Mel Gibsons Haus fiel den Flammen zum Opfer. Nach antisemitischen Einlassungen in der Vergangenheit irritiert er nun einmal mehr mit unpassenden Vergleichen

 10.01.2025